Holetschek: Bayern investiert weiter kräftig in den Ausbau von Pflegeplätzen für Menschen mit Demenz – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister anlässlich der Grundsteinlegung für den SancuraPark auf dem Lagarde-Campus in Bamberg

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14.09.2023 15:45 Uhr
München

Mit Hilfe des bayerischen Förderprogramms „PflegesoNah“ schreitet der Ausbau der Pflegeplätze von Menschen mit Demenz in Bayern weiter voran. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Donnerstag anlässlich der Grundsteinlegung für den SancuraPark auf dem Lagarde-Campus in Bamberg hingewiesen.

Holetschek betonte: „In Bayern leben bereits jetzt rund 270.000 Menschen mit Demenz – bis zum Jahr 2040 wird die Zahl auf rund 380.000 steigen. Wir brauchen also dringend Angebote für pflegebedürftige Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen. Das Projekt, das die Sozialstiftung Bamberg auf dem Lagarde-Campus umsetzt, hat Vorbildcharakter, weil hier 118 moderne Pflegeplätze mit einer spezialisierten Versorgung für Menschen mit Demenz, auch mit herausforderndem Verhalten, entstehen. Im Rahmen unseres Investitionskostenförderprogramms ‚PflegesoNah‘ fördern wir das Projekt mit rund 7,1 Millionen Euro – das ist sehr gut angelegtes Geld.“

Der Minister ergänzte: „Neben dem Blick auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz wird die digitale Technik innerhalb des Projekts eine wichtige Rolle spielen. Ich setze mich dafür ein, dass wir die Technik überall dort einsetzen, wo sie den Menschen nützt und sie unterstützt. Das gilt für pflegebedürftige Menschen genauso wie für Pflegekräfte. Ich bin mir sicher, dass das Quartiershaus und das Medical Valley Center von Bamberg aus weit über regionale Grenzen hinaus strahlen werden.“

Auf einem ehemaligen Militärgelände soll das zukunftsfähige Stadtquartier entstehen. Das Areal „Lagarde Campus“ wird in 15 Teilbereiche untergliedert. Diese stellen einen Mix aus Wohnen, Freizeit, Kultureinrichtungen, Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten dar. Auf einer dieser Teilflächen, der Teilfläche Lagarde 2, entstehen das Quartiershaus (Demenzzentrum) und das Medical Valley Center Bamberg.

Im Demenzzentrum entstehen elf Wohngruppen mit je zehn Plätzen sowie eine Wohngruppe mit acht Plätzen. Der Alltag wird entsprechend der Fähigkeiten, Bedürfnissen und Vorlieben der Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet. Zudem ist die Nutzung intelligenter Assistenzsysteme, ausgerichtet auf den Nutzen für Menschen mit Demenz, geplant. Dazu zählen unter anderem Bewegungsmelder, Sturzmatten, Herdabschaltung und ein Schutzengelsystem. Zudem ist der Einsatz von unterstützender Robotik vorgesehen.

Die Quartiersarbeit orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Quartiersbewohner, die sich aktiv in die Gestaltung ihrer Lebensräume einbringen können. Darüber hinaus öffnet sich das Quartiershaus dem sozialen Nahraum. Es ist vorgesehen, dass sich die Verantwortlichen der Pflegeeinrichtung und des Quartiersbüros im Quartier engagieren, gemeinsam mit den Akteuren vor Ort und den Bürgerinnen und Bürgern die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen feststellen, Aktivitäten gestalten und Projekte umsetzen. Neben bedarfsgerechtem Wohnraum soll unter anderem ein niedrigschwelliges Beratungsangebot etabliert werden. Zudem wird bürgerschaftlichen Engagement gefördert, indem Ehrenamtliche beispielsweise geschult werden.

Xaver Frauenknecht, Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg, sagte: „Der SancuraPark ist ein Beispiel für die gelebte Innovation. Neben den Pflegeplätzen für Menschen mit Demenz schaffen wir vielfältige ambulante Unterstützungsleistungen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers. Gleichzeitig wird das Medical Valley Center Bamberg ein wichtiger Standort für innovative Unternehmen im Bereich der Gesundheitswirtschaft.“

Holetschek bekräftigte: „Die meisten Menschen wollen, wenn sie pflegebedürftig werden, möglichst lange selbstbestimmt und eigenständig in der vertrauten Umgebung bleiben können. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diesen Wunsch zu erfüllen und dafür die passenden pflegerischen Strukturen zu schaffen. Wir brauchen noch mehr innovative Angebote für Pflegebedürftige, die die Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft ermöglichen.“

Holetschek ergänzte: „Wir wissen, dass das Thema Pflege eine der größten Herausforderungen ist und der Bedarf an Pflegeplätzen steigt. Mit unserem Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum' unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg: In den drei Programmjahren konnten mit beinahe 200 Millionen Euro rund 4.000 Pflegeplätze gefördert werden. In den kommenden fünf Jahren wollen wir diese Zahl verdoppeln und insgesamt 8.000 neue Pflegeplätze fördern.“

Das Förderprogramm „PflegesoNah“ wurde vergangenes Jahr überarbeitet und bis zum Jahr 2026 verlängert. Das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) kümmert sich um die Umsetzung dieses wichtigen Förderprogramms. Durch die Investitionskostenförderung sollen die stationäre Pflege und – verbunden mit einer Ausweitung in den sozialen Nahraum – auch die häusliche Pflege wohnortnah gestärkt werden. Durch die staatlichen Gelder können Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätze, aber auch Dauerpflegeplätze sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften und Begegnungsstätten gefördert werden. Seit dem Förderjahr 2023 ist zusätzlich eine Förderung von Plätzen der Verhinderungspflege und palliativen Pflege möglich.

Weitere Informationen rund um die Förderrichtlinie finden Interessierte im Internet unter www.lfp.bayern.de/pflegesonah-investitionskostenrichtlinie/.

Der Beitrag Holetschek: Bayern investiert weiter kräftig in den Ausbau von Pflegeplätzen für Menschen mit Demenz – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister anlässlich der Grundsteinlegung für den SancuraPark auf dem Lagarde-Campus in Bamberg erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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