Holetschek rät insbesondere Älteren zur Impfung gegen COVID-19 und Grippe – Bayerns Gesundheitsminister beriet mit Experten über Corona-Lage: Derzeit kein Grund zur Besorgnis – Eigenverantwortung entscheidend

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13.09.2023 07:15 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat insbesondere Menschen ab 60 Jahren sowie mit Vorerkrankungen oder einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko zu Impfungen gegen Infektionskrankheiten wie COVID-19 und Grippe geraten. Holetschek betonte am Mittwoch in München mit Blick auf den näher rückenden Herbst: „Derzeit ist die Entwicklung bei Corona nicht besorgniserregend, auch wenn ein Anstieg der Infektionszahlen im Herbst erwartet wird. Klar ist: Der wichtigste Schutz vor schweren Verläufen einer Infektion mit SARS-CoV-2 ist nach wie vor die COVID-19-Impfung. Voraussichtlich wird der neue, an die XBB.1.5. Variante angepasste Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Personen ab 12 Jahren ab dem 18. September ausgeliefert werden.“

Holetschek hat am Dienstag mit Expertinnen und Experten in einer Video-Schaltkonferenz über die aktuelle Corona-Lage beraten. An der Schaltkonferenz nahmen rund 20 ärztliche Expertinnen und Experten teil, vertreten waren die Spitzen der Bayerischen Landesärztekammer, der niedergelassenen Ärzteschaft und des Rettungsdienstes sowie Experten der Universitätskliniken und weiterer Krankenhäuser. Auch die bayerischen Mitglieder der Ständigen Impfkommission und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit waren Teil der Konferenz.

Der Minister erläuterte am Mittwoch: „In der ‚Erkältungszeit‘ im Herbst und Winter werden die Infektionszahlen vermutlich steigen – wie das bei anderen Atemwegserkrankungen auch der Fall ist. Das ist aber an sich kein Grund zur Sorge. Dank der erfolgreichen Impfkampagne und durchgemachter Infektionen haben wir einen sehr hohen Immunitätsgrad in der Bevölkerung. Wir müssen lernen, mit dem Virus umzugehen – und dabei ist die Eigenverantwortung der Menschen entscheidend. Hierzu gehört vor allem die Sicherstellung eines ausreichenden Impfschutzes.“

Holetschek unterstrich: „Wir beobachten die Corona-Lage nach wie vor genau. Wir haben in den vergangenen Jahren ein umfassendes Monitoring des Infektionsgeschehens etabliert. Daran halten wir fest. Positiv ist: Die seit mehr als einem Jahr dominierenden Omikron-Subtypen von SARS-CoV-2 rufen unter anderem aufgrund der guten Immunitätslage in der Bevölkerung in der Regel keine schweren Krankheitsverläufe hervor – und das gilt nach Einschätzung der Expertinnen und Experten auch für die jüngsten Subtypen. So gibt es aktuell ausreichend betreibbare Betten auf den Intensiv-Stationen der bayerischen Krankenhäuser. In Bayern liegt die Covid-19-Inzidenz aktuell bei 7 Fällen je 100.000 Einwohner. 38 Patienten, bei denen eine SARS-CoV-2-Infektion nachgewiesen wurde, werden momentan intensivmedizinisch behandelt. Damit sind 1,5 Prozent der betreibbaren Intensivbetten in Bayern mit COVID-19-Fällen belegt (Quelle jeweils: DIVI-Intensivregister, Stand: 11. September 2023).“

Der Minister ergänzte: „Es bleibt jedoch wichtig, den eigenen Impfstatus im Blick zu haben und die Impfung aufzufrischen, wenn nötig. Mein Rat vor allem an Vorerkrankte sowie an Menschen ab 60 Jahren oder mit erhöhtem arbeitsbedingten Infektionsrisiko wie medizinischem und pflegerischem Personal lautet daher: Sprechen Sie mit der Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens offen über Ihren Impfstatus und Ihre Impffragen. Sie können sich bei Impffragen zudem auch an Apothekerinnen und Apotheker wenden. Klar ist: Wer geimpft ist, ist am besten vor einem schweren COVID-19-Verlauf geschützt.“

Holetschek forderte zugleich die Impfstoffhersteller erneut auf, die COVID-19-Impfstoffe rasch in Einzeldosen anzubieten. Denn für die Arztpraxen und Apotheken sei es ein erheblicher Aufwand, die Impfungen mit den aktuell verfügbaren Impfdosen mit sechs enthaltenen Impfungen so zu organisieren, dass möglichst wenig Impfstoff verfällt: „Diesen Mehraufwand und volkswirtschaftliche Mehrkosten müssen wir vermeiden.“

Der Minister erläuterte: „Schon 2021 hat der Freistaat den Bund aufgefordert, die Impfstoffhersteller anzuhalten, Einzeldosen zu liefern – analog etwa zu den einzelnen Impfdosen des Grippeimpfstoffs. Passiert ist seitdem nichts. Mit der Anpassung der Impfstoffe an die neue Omikron-Variante XBB.1.5 wäre jetzt eine gute Gelegenheit, dass alle Hersteller endlich Einzeldosen anbieten.“

Holetschek fügte hinzu: „Zudem muss Klarheit darüber herrschen, dass der Impfstoff derjenigen Hersteller, die Einzeldosen anbieten, nach ärztlicher Verordnung auch durch die Krankenkassen erstattet wird – und nicht nur der vom Bund beschaffte Impfstoff. Darüber herrscht aber noch erhebliche Unsicherheit bei den Praxen und Apotheken. Ich fordere die Bundesregierung auch auf, bei den Herstellern hinsichtlich der Bereitstellung von Einzeldosen noch einmal nachzufassen und auch klarzustellen, dass nicht nur der vom Bund beschaffte Impfstoff erstattet wird.“

Die Impfungen gegen COVID-19 und Grippe können beim selben Arzt-Besuch vorgenommen werden. Allerdings gibt es noch keine Kombinations-Impfstoffe. Die Grippe-Zahlen in Bayern sind derzeit sehr niedrig. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wurden seit Anfang September lediglich 12 Fälle registriert (Stand 11.09.2023). Auch hier gilt aber, dass sich insbesondere Menschen ab 60 rechtzeitig mit einer Impfung vor einer Erkrankung schützen sollten.

 

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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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