Kids erlebten im Steinbruch Thiele, wie aus Granit Schotter wird
An dem Futter hätte sich selbst der Felsenbeißer aus der unendlichen Geschichte die Zähne ausgebissen. Wie dennoch langsam aus einem Berg Schotter, Split, Kies oder Sand wird, darüber staunten 25 Kinder beim Ferienprogramm des Ilzer Land und des Markt Schönberg
Wie Spielzeug sehen die Maschinen aus, die am Grund des Granitabbaus mit Power das fortsetzen, was Sprengstoff zuvor aus der massiven Wand gelöst hat
Schon zum neunten Mal gehörte der Besuch zu den Highlights der Reihe. Kein Wunder, was sonst kaum von außen zu sehen ist, das eröffnet sich aus der Nähe als ganz schön großes und tiefes Loch in der Landschaft. Am Rand der Abbaustelle wirken die Bagger und Muldenkipper ganz unten wie Miniaturen aus dem Spielzeugladen. Nur das mächtige Rumsen und Schlagen verrät, dass hier pro Fuhre schon mal bis zu 55 Tonnen Gestein abtransportiert und in eine riesige Brecheranlage geschüttet werden.
Stellvertretender Betriebsleiter Markus Raugsch und der ehemalige Mitarbeiter Franz Mautner erklären, wie aufwändig es ist, aus massivem Granit das herzustellen, was schweren Zügen auf Gleisen Halt gibt, was Straßen stabil und frostsicher unterbaut oder was in Gabionenwänden ein einheitlich schmuckes Bild abgibt. Auf den ersten Blick ist es einfach grober Schotter. „Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess´ ich nimmer“, hieß in der Grundschule der Merkspruch für die Zusammensetzung von Granit. Gneis, Basalt oder bräunliches Liberit können auch dabei sein. Insgesamt ergibt das dann Färbungen von beige-rötlich bis dunkelgrau und Härtegrade, die als ersten Schritt Sprengstoff unumgänglich machen, um die massive Wand grob zu zertrümmern. Alle paar Wochen gibt es einen großen Bumm, bevor schweres Gerät das Werk fortsetzt. Ein Riesenbagger hebt dann - 500 PS stark - immer wieder eine massive Stahlkugel an und lässt sie auf Felsen krachen, die noch zu groß sind. Dann landet alles in einer gigantischen „Mühle“, die den Rohstoff unermüdlich zerkleinert, über Laufbänder hin und her transportiert, sortiert und nach Bedarf in Silos füllt oder Lagerhaufen für den Abtransport aufschüttet.
Seit dem Jahr 1968 ist das Granitwerk in Betrieb. Schätzungen gehen davon aus, dass im heutigen Umfang noch 80 Jahre lang Material gefördert werden kann. Wie das Gelände einmal ausgesehen hat, wissen nur noch die Älteren. Etwa 100 Meter höher als am heutigen Grund war der Berg zuvor. Alte Überreste einer ehemaligen Burg Schauenstein soll es da sogar noch gegeben haben. Eventuelle Schreckgespenster dürften vor dem Krach aber längst geflohen sein.
Da wird auf Nähe betrachtet erst die Dimension bewusst, wie groß die Geräte in einem Steinbruch sind. Vor einem Muldenkipper wirken die „Kurzen“ gleich noch etwas kleiner, die Markus Raugsch (r.) und Franz Mautner bis nahe an den Abgrund des Grubenlochs und zum maschinellen „Steinbeißer“ führten
Das Kinderferienprogramm in und rund um Schönberg hat noch weitere Termine zu bieten: Am 13. August gibt es Kino Open Air im Erlebnisbad Schönberg EBS und am 14. August startet der „WoidSumma“, das Jugendkulturfestival made in FRG. Für beides ist keine Anmeldung erforderlich. Dann geht es am 17. August mit Schnupper-Bogenschießen und am 9. September mit Schnupper-Fischen am Rötzerweiher weiter. Informationen und Anmeldung dazu gibt es unter Tel. 08554/960442.