Holetschek stärkt Aufklärung über Gefahren des Cannabiskonsums – Bayerns Gesundheitsminister im Gespräch mit dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie, Professor Romanos, über Risiken der Legalisierung

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17.06.2023 08:15 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek setzt auf eine stärkere Aufklärung über die Risiken von regelmäßigem Cannabiskonsum und weist mit Nachdruck auf die Gefahren der Legalisierungspläne der Bundesregierung hin. Dazu hat der Minister nun ein Gespräch mit Professor Marcel Romanos, Leiter der Kinder und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Würzburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (DGKJP) geführt, zu dem im Internet ein Video veröffentlicht ist.

Holetschek betonte am Samstag als Fazit aus der Diskussion mit dem Experten: „Eine Legalisierung von Cannabis – gleich in welcher Form – geht mit einer unverantwortbaren Gefährdung vor allem von Kindern und Jugendlichen einher. Ich fordere die Bundesregierung auf, ihre Legalisierungspläne zu stoppen und stattdessen umfassend über die hohen gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums aufzuklären. Die Gesellschaft braucht mehr Prävention und keine Joints.“

Professor Romanos erklärte: „Die Pläne der Bundesregierung sind eine echte Gefährdung für Kinder und Jugendliche. Die Erfahrungen aus anderen Ländern, in denen Cannabis in unterschiedlicher Form freigegeben wurde, zeigen, dass Jugendliche letztlich immer mehr konsumiert haben. Angesichts der großen Mengen, die laut bisheriger Planung auf den Markt kommen sollen, gehen wir davon aus, dass es auch eine Weitergabe an junge Menschen geben wird. Die Droge wird trotz aller Altersbegrenzungen ihren Weg zu den Jugendlichen finden, davon sind wir überzeugt.“

Romanos erläuterte weiter: „Die generellen Risiken sind für Jugendliche und Heranwachsende am größten, denn etwa drei Viertel aller psychischen Erkrankungen treten erstmalig in dieser Lebensphase auf. Das Risiko von Psychosen, die in Form von Schizophrenie etwa ein Prozent der Bevölkerung betreffen, verdoppelt bis vervierfacht sich durch regelmäßigen Cannabiskonsum. Auch Depressionen und Angsterkrankungen treten bei regelmäßigem Cannabiskonsum drei bis vier Mal häufiger auf. Zudem wird die Intelligenz nachweislich vermindert, und viele kognitive Leistungen wie Aufmerksamkeitssteuerung, Kurzzeitgedächtnis und sprachliche Fähigkeiten leiden besonders. Das lässt sich sogar bildlich an der Ausprägung bestimmter Gehirnregionen darstellen.“

Holetschek sagte: „Die Bundesregierung darf diese Erkenntnisse der Fachwelt nicht ignorieren. Durch ihre Legalisierungspläne verharmlost sie eine Droge, deren Konsum gerade für junge Menschen große Risiken birgt. Das ist eine fahrlässige Gefährdung junger Menschen. Ich kann leider bislang nicht erkennen, wie die Bundesregierung in ihrem Konzept einen effektiven Kinder- und Jugendschutz gewährleisten will. Ich fordere daher, das Gesetz grundsätzlich fallen zu lassen und stattdessen mehr Kreativität und Kraft auf den Ausbau und die Weiterentwicklung von bedarfsgerechten und möglichst niedrigschwelligen Präventions-, Beratungs- und Hilfeangeboten zu verwenden.“

Der Minister verwies auch auf das neue bayerische Präventionsprojekt an Schulen, das seit seinem Start im Herbst 2022 erfolgreich im Freistaat angelaufen ist und sich an Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen richtet. Details dazu erfahren Sie hier: https://www.stmgp.bayern.de/presse/holetschek-und-piazolo-cannabis-praevention-an-schulen-erfolgreich-angelaufen/

Das Gespräch zwischen Staatsminister Holetschek und Professor Romanos können Sie in voller Länge hier anschauen: https://youtu.be/nG_7jBsDdtg

Der Beitrag Holetschek stärkt Aufklärung über Gefahren des Cannabiskonsums – Bayerns Gesundheitsminister im Gespräch mit dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie, Professor Romanos, über Risiken der Legalisierung erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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