Entdeckt man einen unerwarteten Zahlungseingang von 2000,00 Euro auf dem Konto ist das per se erfreulich; liest man dabei „Spende“, ist das noch erfreulicher – aber zunächst dachten die Grafenauer Bergretter ungläubig ob des Betrags an einen Irrläufer; in letzter Zeit hatte niemand – wie leider oft genug erforderlich – gebettelt. Doch ein Anruf beim Absender Byk Bayernkabel im Gewerbegebiet Reismühle klärte auf, dass das schon alles seine Ordnung habe.
Was war passiert?
Im Rahmen der monatlichen Mitarbeiterbesprechung Anfang Oktober tauchte die Frage auf, was man denn heuer zu Weihnachten machen würde? Die Mitarbeiter hatten sich nämlich überlegt, dass es schön wäre, statt der üblichen Geschenke an Geschäftskunden den Betrag einer ortsansässigen Organisation zukommen zu lassen und so einigte man sich sehr rasch auf die Bergwacht Grafenau.
Byk Bayernkabel hatte zum 01.03.2016 die 1989 gegründete und dann insolvent gewordene Firma ARVO samt aller Mitarbeiter übernommen und produziert seither mit inzwischen 37 Mitarbeitern Kabel für alle Anforderungen und in allen vom Kunden gewünschten Farben.
Rupert Leckner, Prokurist, Betriebsleitung und für die Produktion in Grafenau zuständig, war von diesem Vorschlag der Mitarbeiter sofort begeistert. Sein Betriebsleitungskollege Hans Zacherl, ebenfalls Prokurist und in Grafenau für den Vertrieb verantwortlich, zeigte sich nicht minder erfreut und unterstützte den Vorschlag ebenfalls; als ehemaliger Kreisbrandmeister kennt er die Probleme des Ehrenamtes nur zu gut.
von links: Rupert Leckner, Michael Sterner, Bereitschaftsleiter Harald Keller, Hans Zacherl
Nun benötigte man zu Umsetzung des Planes nur noch das OK der Geschäftsleitung, da Michael Sterner ausgerechnet an diesem Tag nicht an der Mitarbeiterbesprechung teilnehmen konnte.
Sterner, ehemaliges Mitglied der Vorstandschaft der Feuerwehr in einem kleinen Ort nähe Eichstätt/Obb. fand den Vorschlag sehr gut und stimmte sofort zu. Sterner und Leckner erklärten übereinstimmend, dass man ja in der Zeitung lesen könne und auch immer wieder höre, dass die Einsätze der Grafenauer Bergwacht immer mehr werden und jeder, der sich in einer (Berg-) Notsituation befindet, heil froh sei, wenn fachkundige Hilfe kommt - und das auch noch ehrenamtlich. „Schließlich kann es gegebenenfalls auch eine Entscheidung über Leben und Tod sein“, fügte Rupert Leckner hinzu.
Für Harald Keller, Bereitschaftsleiter der Grafenauer Bergretter war es selbstverständlich, sich für diese wirklich unerwartete und großzügige Spende persönlich bei der Geschäftsleitung zu bedanken. Bei diesem Treffen betonte Michael Sterner, dass es ihn zwar freue, der Bergwacht Grafenau helfen zu können, noch mehr erfreue ihn aber die Tatsache, dass der Vorschlag zu dieser Spende von seinen Mitarbeitern gekommen war.