140 Jahre ist es alt und prägt seither das Ortsbild von Rinchnach. 2001 trug sich die Gemeinde erstmals mit dem Gedanken, das denkmalgeschützte „Weiße Schulhaus“ zu sanieren, doch an die Umsetzung ging es erst Jahre später, als man in ein Sonderförderprogramm aufgenommen wurde, das eine 80-prozentige Förderquote ermöglichte.
Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag konnte nun die Öffentlichkeit das sanierte Haus bewundern, darunter auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Zusammen mit Bürgermeister Michael Schaller, stellvertretendem Landrat Willi Killinger, Architekt Georg Oswald, Kreisbaumeister Christian Hagenauer von der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Regen sowie Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink besichtigte er die Räume. „So viel wie mögllich vom Bestand erhalten“, war die Aufgabe, wie Georg Oswald verdeutlichte. Nur in einem Raum wurde ein neuer Parkettboden verlegt, ansonsten lediglich das alte Holz geschliffen und neu geölt. Auch die sanierten Orignalfenster tragen nun wie die aufpolierten Türen dazu bei, dass der Charakter des Hauses erhalten blieb. Als „eindrucksvoll“ bezeichnete es Olaf Heinrich, wie die Instandsetzung dieses „Schmuckstücks“ im Ortskern geglückt ist. „Die Wiederbelebung eines so prägenden, historischen Hauses im Ortskern stärkt auch das Selbstbewusstsein eines Ortes“, ist er überzeugt. Als stellvertretender Landrat gratulierte auch Willi Killinger der Gemeinde. Ihm gefiel vor allem, dass das „Weiße Schulhaus“ nun als Bürgerhaus mit Veranstaltungssaal, Trauungszimmer, Bücherei, Jugendtreff und Ausstellungsräumen eine sinnvolle Nutzung bekomme und mit Leben gefüllt werde.
Im Dachgeschoss ist noch das alte Gebälk zu sehen und auch hier wurden wie im gesamten Haus die restaurierten Originalfenster verwandet (v.l.): Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Bürgermeister Michael Schaller, stv. Landrat Willi Killinger, Bezirksrat Markus Scheuermann, Architekt Georg Oswald und Kreisbaumeister Christian Hagenauer von der Unteren Denkmalschutzbehörde.
Ein neu integrierter Aufzug sowie Rampen machen das Gebäude barrierefrei – auch das eine Aufgabe, die den Architekten gefordert hatte. „Wir beobachten in vielen Ortskernen zunehmende Leerstände. Insofern ist es enorm wichtig, dass so markante Gebäude wiederbelebt werden“, betonte Georg Oswald. Stolz ist man darauf in Rinchnach zurecht, was man auch an dem großen Besucherandrang am Sonntag merkte. „Genau das ist auch das Ziel dieses Tages: Den Menschen zu zeigen, dass das Alte einen Wert besitzt, den es zu erhalten gilt. Und dass ein denkmalgeschütztes Haus kein ‚Glump‘ ist, das man abreißen muss, sondern dessen Sanierung möglich und sehr lohnenswert ist“, schloss Heinrich.