Angespannte Borkenkäfersituation

zurück zur Übersicht
06.06.2023
Lindberg, Scheuereck

Im Nationalpark-Randbereich bei Scheuereck schon jetzt Vorjahresstand erreicht

 

Ungeachtet des verhältnismäßig nassen Frühlings registriert der Nationalpark Bayerischer Wald bereits jetzt ein hohes Niveau an Borkenkäferaktivität – gerade unterhalb des Großen Falkensteins. Im Randbereich der Dienststelle Scheuereck wurden in den vergangenen zwei Wochen 15.000 Festmeter frischer Buchdrucker-Stehendbefall entdeckt – womit dort bereits die Menge des kompletten Vorjahres erreicht ist. Die Managementmaßnahmen laufen daher auf Hochtouren.

Betroffen sind vor allem Wälder rund um Schleicher, Kreuzstraßl und Scheuereck in der Gemeinde Lindberg. Dort gibt es mehrere Stellen mit 1000 bis 1500 Festmetern Buchdruckerbefall. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Nationalpark-Dienststelle Bayerisch Eisenstein, in deren Randbereichen aktuell gut 5000 Festmeter betroffen sind. Nicht einmal die Hälfte davon, etwa 2000 Festmeter, liefen bisher im Bereich der Dienststelle Frauenau auf. Und nochmal deutlich inaktiver sind die Käfer in den drei Freyung-Grafenauer Dienststellen des Nationalparks, wo bisher in Summe 3000 Festmeter befallenes Holz in den Randbereichen entdeckt wurde.

 

Gerade in unwegsamen und naturschutzfachlich wertvollen Bereichen kommen Waldarbeiter-Trupps mit Schlitz-Geräten zum Einsatz.
Gerade in unwegsamen und naturschutzfachlich wertvollen Bereichen kommen Waldarbeiter-Trupps mit Schlitz-Geräten zum Einsatz.

 

„Um die anfallende Arbeit zu bewältigen, sind aktuell neben der eigenen Mannschaft alle verfügbaren Unternehmen im Einsatz“, so Franz Baierl, Leiter des Nationalpark-Sachgebiets für Wald- und Flächenmanagement. „Das beinhaltet auch Harvester, die zum Teil mit Entrindungsköpfen ausgestattet sind, sowie Waldarbeiter-Trupps, die die weitere Ausbreitung der Buchdrucker mit Schlitz-Geräten verhindern.“

Durch die Aufarbeitung ist in den betroffenen Bereichen mit Behinderungen und kurzfristigen Sperrungen von Rad- und Wanderwegen zu rechnen. „Wir bitten unsere Besucher um Verständnis und um Beachtung dieser Sperrungen“, so Baierl.

Im Nationalpark darf sich die Natur auf gut 75 Prozent der Fläche völlig ungestört entwickeln. Lediglich in den Randbereichen, einem mindestens 500 Meter breitem Randstreifen an den Schutzgebietsgrenzen, werden Managementmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Buchdruckern durchgeführt, um benachbarte Wälder zu schützen.


- SB


Nationalparkverwaltung Bayerischer WaldGrafenau


Quellenangaben

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?


Ähnliche Berichte

Touristiker nehmen Borkenkäfermanagement unter die LupeLindberg (Ludwigsthal) Welche Maschinen kommen im Nationalpark Bayerischer Wald zur Borkenkäferbekämpfung zum Einsatz? Warum werden manche Fichten nicht ganz abgeschnitten und bleiben als Hochstumpf im Wald stehen? Und warum ist der Buchdruckerbefall derzeit so groß?Mehr Anzeigen 06.10.2023Fragen und Antworten zum BorkenkäferGrafenau Gerade unterhalb des Großen Falkensteins sind derzeit die Spuren der Borkenkäfer, genauer gesagt des Buchdruckers, nicht zu übersehen. Im Randbereich des Nationalparks sind daher vielerlei Arbeiter mit dem Management der Situation beschäftigt – vor allem zwischen Regenhütte, dem Nationalparkzentrum Falkenstein bei Ludwigsthal und dem Weiler Scheuereck.Mehr Anzeigen 19.07.2023Drei junge Falken fliegen im Höllbachgespreng ausLindberg (Scheuereck) Eine gute Nachricht gibt es aus dem Höllbachgespreng unterhalb des Großen Falkensteins zu vermelden: Die Wanderfalken waren mit ihrer Brut erfolgreich. Drei Jungvögel sind aus dem Nest geflogen.Mehr Anzeigen 16.06.2021Nationalpark testet Debarking HarvesterLindberg (Zwieslerwaldhaus) Seit gut einem Monat hat der Nationalpark Bayerischer Wald in den Rand- und Entwicklungszonen rund um Zwieslerwaldhaus eine neue Maschine zur Borkenkäferbekämpfung im Einsatz.Mehr Anzeigen 24.07.2020Wanderfalken brüten im HöllbachgesprengLindberg (Scheuereck) Der Wanderweg mit der Markierung Heidelbeere zwischen den Höllbachfällen und dem Hüttensteig auf den Großen Falkenstein bleibt weiterhin gesperrt. Denn erfreulicherweise brütet dort auch dieses Jahr ein Wanderfalkenpaar.Mehr Anzeigen 30.04.2020Wanderfalken bereiten sich auf Nachwuchs vorLindberg (Scheuereck) Das Höllbachgespreng mit seinem ursprünglichen Bergmischwald ist als Rückzugsgebiet für Wanderer ebenso attraktiv wie für empfindliche Tiere. Um den dort lebenden Wanderfalken eine ungefährdete Brut zur ermöglichen, ist der Wanderweg Heidelbeere zwischen den Höllbachfällen und dem Hüttensteig ab 17. Februar gesperrt.Mehr Anzeigen 15.02.2020