Holetschek fordert mehr Sachlichkeit beim Rückblick auf den Kampf gegen die Pandemie – Bayerns Gesundheitsminister sieht den Freistaat zum dritten Jahrestag der ersten Corona-Ausgangsbeschränkungen besser gerüstet für neue Pandemien

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21.03.2023 06:30 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat zum dritten Jahrestag der ersten Corona-Ausgangsbeschränkungen zu mehr Sachlichkeit beim Rückblick auf den Kampf gegen die Pandemie aufgerufen. Holetschek betonte am Dienstag in München: „Zwar ist es wichtig, mögliche Fehler zu erkennen und daraus Konsequenzen für künftige Krisen zu ziehen. Aber manche  Debattenbeiträge zu früheren Corona-Maßnahmen oder möglichen Impffolgen ignorieren die damals dramatische Lage.“  

Der Minister fügte hinzu: „Niemand beschränkt gern Freiheiten – aber es gab einen guten Grund für diesen einschneidenden Schritt vor genau drei Jahren: Es ging darum, die Menschen vor einer damals kaum bekannten Gefahr zu schützen. Damals hatten wir noch keine Impfungen, nur wenig Masken, und die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Virus waren im Vergleich zu heute noch sehr lückenhaft – wir mussten aber mit einem landesweiten Katastrophenfall zurechtkommen. Wir alle haben noch die Bilder aus dem italienischen Bergamo im Kopf, wo Leichen mit Lastwagen abtransportiert wurden. Eine solche Entwicklung galt es, um jeden Preis zu verhindern.“

Mit Blick auf die Debatte um Impffolgen sage der Minister: „Es ist selbstverständlich, dass wir allen helfen, die Hilfe benötigen – Stichwort Post-Vac. Wir werden in Bayern dafür in Kürze eine Hotline einrichten, an die sich Menschen wenden können, die nach einer Corona-Impfung beeinträchtigt sind. Sie soll allgemeine Informationen geben, Hinweise zu den Versorgungspfaden und Abklärungsmöglichkeiten der Beschwerden vermitteln und ein erster Ansprechpartner sein. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass es sensationell ist, dass innerhalb kürzester Zeit ein Impfstoff gegen Corona entwickelt werden konnte. Der Impfstoff hat einen großen Beitrag dazu geleistet, schnell wieder aus der Pandemie herauszukommen.“

Holetschek bekräftigte: „Klar ist: Dank des konsequenten Handelns der Staatsregierung ist Bayern gut durch die Pandemie gekommen. Das sehen dem BR-Bayerntrend zufolge auch rund 70 Prozent der Menschen im Freistaat so. Alles in allem sehe ich uns besser für künftige Pandemien gerüstet. Bei aller Wichtigkeit von Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen sollte aber auch niemand die aktuellen Probleme aus dem Blick verlieren, die im Gesundheitswesen als nächstes gelöst werden müssen, allem voran die Krankenhausreform und die Pflegereform.“

Der Minister erläuterte: „Wir haben ein effizientes Monitoring aufgebaut, das uns auch bei künftigen Infektionsgeschehen helfen kann. Dazu gehört auch ein Abwassermonitoring, dass uns ein Bild über Entwicklungen im ganzen Freistaat gibt. Wir haben Hygiene- und Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen entwickelt, auf die wir bei Bedarf schnell wieder zurückgreifen können. Wir haben eine Strategie für staatlich orchestrierte Massenimpfungen, die wir bei kommenden Pandemien als Blaupause aus der Schublade holen können. Wir haben ein Pandemiezentrallager eingerichtet und viel gelernt über Beschaffung und Bevorratung von Medikamenten und Schutzausrüstung. Das alles sind wichtige Lehren aus drei Jahren Pandemie.“

Holetschek sagte: „Es geht nicht darum, etwas schönzureden. Mit der heutigen Erfahrung würde ich zum Beispiel Schul- und Kitaschließungen so nicht mehr machen. Aber auch diese Erkenntnis stimmt mich optimistisch für die Zukunft: Sollte es eine neue Pandemie geben, sind wir für einen verantwortungsvollen Umgang besser gewappnet als vor drei Jahren. Eine zentrale Erkenntnis aber bleibt: Im Auge des Sturms ist es umso wichtiger, die Menschen mitzunehmen und Maßnahmen und Entscheidungen transparent und verständlich zu kommunizieren.“

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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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