Das Oktoberwetter im Bayerwald – Rekorde purzeln

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10.11.2022 16:25 Uhr

Freyung-Grafenau

Dr. Fritz Haselbeck

Wetterbezogen purzelten im Oktober 2022 im Bayerischen Wald einige Wärmerekorde. Immer wieder strömten subtropische Luftmassen aus Spanien und Nordafrika in unsere Region, die Kaltlufteinbrüchen aus nördlichen Breiten keine Chance ließen. Der erste Rekord betrifft die durchschnittlichen Maximaltemperaturen untertags, die im vergangenen Monat beachtliche 16 Grad erreichten. Der zweite Rekord bezieht sich auf die Durchschnittstemperaturen von Tag und Nacht: Die Quecksilbersäule kletterte um mehr als 3 Grad höher als im langjährigen Mittel, nämlich auf 11 Grad Celsius (2020: 8 Grad / 2021: 8 Grad). Dazu gesellt sich ein dritter Rekord: Der vorletzte Monatstag war in allen Höhenlagen des Bayerwalds mit 24,5 Grad der wärmste 30. Oktober seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Erstaunlich kennzeichnet sich auch der vierte Rekord: In der Nacht zum 1. November zeigte das Thermometer kurz vor Mitternacht, noch 15 Grad plus an, gemessen auf 800 Metern Seehöhe in Grainet-Hobeslberg. Der heurige Wärmerekord gleitet nur haarscharf über den Wert aus dem Jahr 2001 hinaus, der um ein paar zehntel Grad niedriger lag.

Es gab noch einen fünften Rekord: Der diesjährige Oktober blieb völlig frostfrei, selbst in Bachtälern oder in Bodennähe konnte man keine Temperaturen unter Null feststellen. Auch die Minimaltemperaturen zeigten im Medium höhere Werte als in letzter Zeit, sie lagen bei etwa 6 Grad (2020: 4 Grad / 2021: 3 Grad). Die kühlste Nacht gab es am 5. des Monats mit 2 Grad plus. Der Oktober wartete, verglichen mit den letzten beiden Jahren, allerdings mit weniger Sonnenstunden auf: Insgesamt kamen 150 Stunden zusammen (2020: 185 Std. / 2021: 182 Std.). Die Sonnenscheindauer konnte die 10-Stundenmarke, die sie sonst an einzelnen Oktobertagen erreicht, nicht knacken. An 5 Tagen schien die liebe Warme länger als 9 und an 7 Tagen länger als 8 Stunden. Nur an 4 Tagen versteckte sie sich hinter einer dicken Wolkendecke. Die Wärmeperioden gingen einher mit heiteren und niederschlagsfreien Wetterabschnitten vom 3. bis 12., vom 16. bis 20. sowie vom 26. bis 31. Oktober.

Die Niederschlagsmenge für den Herbstmonat lag im Mittelbereich, mit 80 Liter Regen pro qm überstieg sie das Maß von 2021 um 46 Liter, sie unterbot jedoch das von 2020  um 20 Liter  (2001: 52 Liter pro qm). Die Regenfälle verteilten sich auf 12 Tage, wobei der regenreichste Tag mit 21 Literen pro qm der 1. Oktober war. Mancherorts bildeten sich in Tälern und Bachniederungen Nebelfelder, die jedoch nicht beständig waren. Im Vergleich zum September gab es im Oktober keine Schneefälle, selbst nicht in den Gipfelregionen der Bayerwaldberge.

Schöne herbstliche Fernsicht herrschte am Sonntag, 16. Oktober im Bayerischen Wald. Über der Umgebung von Heindlschlag bei Jandelsbrunn hebt sich langsam der morgendliche Herbstnebel. Darüber weitet sich der Blick hin zum Hohen Dachstein (2995 m) in der Steiermark. Das Bild entstand um 10:30 Uhr in Obergrainet, ca. 150 km Luftlinie vom Alpenkamm entfernt.Schöne herbstliche Fernsicht herrschte am Sonntag, 16. Oktober im Bayerischen Wald. Über der Umgebung von Heindlschlag bei Jandelsbrunn hebt sich langsam der morgendliche Herbstnebel. Darüber weitet sich der Blick hin zum Hohen Dachstein (2995 m) in der Steiermark. Das Bild entstand um 10:30 Uhr in Obergrainet, ca. 150 km Luftlinie vom Alpenkamm entfernt.


- DH



Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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