Sommerwetter für den Bayerwald 2022

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23.09.2022 09:42 Uhr

Ein heisser Sommer, viel Sonne und zahlreiche Nasszellen

 

Fritz Haselbeck

 

Der heurige Sommer präsentierte sich im Bayerischen Wald in vielen Etappen sonnenreich und warm, dazwischen mischten sich ausgeprägte Tiefdruckzellen mit intensivem Regen und sturmartigen Böen. Die Jahreszeit brachte rekordmäßig 2,5 Grad höhere Temperaturen als im langjährigen Durchschnitt. Die folgenden Wetterdaten wurden auf 800 Metern Seehöhe gemessen.

Nach Sommerbeginn am 21. Juni gab es eine Woche lang angenehme Wärme, allerdings zogen von Westen her in Staffeln immer wieder Regenfronten mit heftigen Niederschlägen ins Land. 108 Liter sammelten sich dabei bis Monatsende an. Temperaturausreißer war der 27. Juni mit fast 33 Grad, an 3 Tagen schien die Sonne länger als 13 Stunden.

Zu Julibeginn gab es einen Temperatursturz von 27,5 auf 6,5 Grad und unbeständiges Wetter. Vom 7. bis zum 24. Juli fiel dann kein nennenswerter Niederschlag mehr. Über den Monat hin erreichte die Sonne eine überdurchschnittliche Scheindauer von 260 Stunden. Dabei war für unsere Region ein Wärmerekord von 23,8 Grad zu verzeichnen. Insgesamt fielen 92 Liter Regen pro qm, wobei am 29. Juli innerhalb einer Dreiviertelstunde 30 Liter pro qm vom Himmel prasselten. Insgesamt gab es 12 Niederschlagstage.

Der August zeichnete sich wiederum durch zahlreiche Sommertage mit vielen warmen Tagen und Sonne aus, 220 Stunden schien diese. Das Temperaturlevel mit 18,25 Grad wurde in Vergleich zum langjährigen Mittel um 3,25 Grad überschritten. Auffallend war dabei zwischen 7. und 19. August eine Trockenphase, in der es 13 Tage lang keinen Tropfen Regen gab. Insgesamt fielen im August an 11 Tagen 112 Liter Niederschlag pro qm, markant war hierin der 19. des Monats mit fast 30 Litern.

Mit 7 niederschlagsfreien Tagen führte sich zunächst der Monat September ein. Danach triftete von Westen her schlechtes Wetter mit kühleren Temperaturen ins Land, die Sonnenscheinstunden reduzierten sich auf ein Minimum. Anhaltender Dauerregen nässte dabei den Bayerwald mit 125 Litern Regen ein, wobei am 18. September 42 Liter pro qm fielen. Die Temperaturen sanken untertags von 24,5 Grad auf 5 Grad ab, in den Kammlagen näherten sie sich bei erstem Herbstschnee sogar dem Gefrierpunkt.

Zum Sommerwetter 2022 lässt sich zusammenfasssend folgendes feststellen: Über den Sommer hin ergab sich im Bayerischen Wald eine Sonnenstrahlung von insgesamt 670 Stunden (2021: 592 Std.). Der Temperaturschnitt erreichte einen Rekord von 18,95 Grad. In unregelmäßigen Regenintervallen fielen 440 Liter Niederschlag pro qm (2021: 366 l). Die Schlechtwetterzonen waren häufig gekennzeichnet durch Starkregen und intensive Windböen aus sogenannten „Superzellen“. Wir hatten langanhaltende sonnige und warme Witterungsphasen mit zahlreichen trockenen Perioden. Die 30-Gradmarke wurde jedoch nur an 5 Tagen überschritten. In Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland nahmen negative Wetterauswirkungen im Bayerwald eher gemäßigte Formen an. Nach längeren sonnigen Partien tauchten immer wieder Tiefdruckzellen mit heftigen Regenschauern auf. Erst zum 8. September stellte sich nach langer Zeit verbreitet Landregen ein, der knapp zwei Wochen anhielt und zum Teil sehr ergiebig war. In der Summe hatten wir während des Sommers 38 Tage, an denen es Niederschlag gab.

Kalendarisch beginnt der Herbst dieses Jahr am 23. September, um 03.03 (MESZ).


- DH



Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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