500 Feldbetten für die Ukraine

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13.08.2022
Freyung

Bereits mit Beginn des Krieges in der Ukraine wollte man mit dem Rotary-Club Freyung-Grafenau nicht einfach nur zusehen, sondern auch so bald wie möglich Hilfe leisten. Der wichtigste Punkt dabei war allerdings, dass die Hilfsgüter oder Spenden auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. So startete man Anfang des Jahres mit dem damaligen Präsidenten Thomas Hörtreiter-Buchcic einen Spendenaufruf. Innerhalb kürzester Zeit fanden sich mehr und mehr Unterstützer, sprich Spender. Durch das Engagement und die Kontakte von Freund Winfried Stadler kam man auf die Idee, Feldbetten zu kaufen, die dann ins Kriegsgebiet transportiert werden sollten. Stadler, der selbst seit 1986 einen privaten Rettungsdienst betreibt, beteiligte sich ebenso mit einer hohen Spende von 12.500 € und der damit verbundenen Beschaffung. Erfreulich war dann final auch die Spende des Waldkirchner Modehauses Garhammer mit über 6.000 € (siehe Foto) – So konnten dann im Gesamtwert von über 25.000 € - 500 Feldbetten eingekauft werden.

Bei der Übergabe der Feldbetten – v.L. Stefan Behringer (Präsident elect 22/23 Rotary FRG), Johannes Huber (Modehaus Garhammer), Winfried Stadler (Rettungsdienst, Pastpräsident 21/22 Rotary FRG), Stephan Götz, Dietmar Attenbrunner (Präsident 22/23 Rotary FRG)
Bei der Übergabe der Feldbetten – v.L. Stefan Behringer (Präsident elect 22/23 Rotary FRG), Johannes Huber (Modehaus Garhammer), Winfried Stadler (Rettungsdienst, Pastpräsident 21/22 Rotary FRG), Stephan Götz, Dietmar Attenbrunner (Präsident 22/23 Rotary FRG)


Die nächste Herausforderung war jetzt die Frage, wie man die Betten an die entsprechenden Orte in der Ukraine nachvollziehbar transportieren kann. Durch einen Pressebericht in den lokalen Medien wurde man auf den Altenpfleger Stephan Götz aufmerksam, er selbst holte die Tochter mit Enkelkindern seiner Kollegin aus der Ukraine. Persönlich hat er durch seine Großeltern Wurzeln in Polen und bereits 1993 lernte er bei einem Schüleraustausch bei seiner Ausbildung die Ukraine kennen und lieben. Seine wichtigsten Kontakte in der Ukrainehilfe entstanden während seiner letzten beiden Reisen und über einen befreundeten ukrainischen Arzt Sergej Steuer, der in Berlin praktizierte und zurück ins Heimatland ging. Auch die Abteilung von Sergej hat bei der Reise 40 Betten erhalten.

Über 500 Feldbetten stehen zur Verladung bereit.
Über 500 Feldbetten stehen zur Verladung bereit.


Durch Roberto Dupekt, einem freiwilligen Sanitäts-Soldaten aus Polen, erfuhr Götz, wie wichtig die Versorgung mit Medikamenten ist und auch, wie dringend Krankentransportwägen benötigt werden, um Verletzten im Kriegsgebiet zu helfen. Hier startete Stephan Götz eine Sammelaktion, um in Deutschland ausgemusterte Fahrzeuge zu kaufen und hinüberzufahren. Mit einem dieser Transporter, ein altes Postfahrzeug, wurden dann im Juli die ersten Feldbetten in Stadlers Rettungswache in Hutthurm verladen und ins Kriegsland gebracht.

Die ersten 200 Feldbetten werden an der Rettungswache in Hutthurm verladen.
Die ersten 200 Feldbetten werden an der Rettungswache in Hutthurm verladen.


Vorausgegangen war dem die Vorstellung der Aktionen von Stephan Götz beim Rotary Club, hier gab es auch die Möglichkeit, mit der Ansprechpartnerin einer ukrainischen Hilfsorganisation selbst persönlich per Video zu telefonieren.

An der Grenze zur Ukraine mit dem gelben Transporter unter dem blauen Himmel.
An der Grenze zur Ukraine mit dem gelben Transporter unter dem blauen Himmel.


Mit Abfahrt in Hutthurm konnten Interessierte die Fahrt per WhatsApp-Gruppe verfolgen. Zu den Empfängern zählte beispielsweise auch ein medizinisches Bataillon der territorialen Streitkräfte in der Ukraine, ihre Aufgabe ist die medizinische Versorgung der verletzten Soldaten und Zivilisten, auch die Evakuierung und andere humanitäre Aufgaben. Nach über 5.000 km und 6 Tagen ist Stephan Götz wieder heil und gesund in Passau mit dem Zug angekommen.

Hier wird die Übergabe schriftlich festgehalten.
Hier wird die Übergabe schriftlich festgehalten.


Nachdem die ersten 200 Feldbetten bereits im Einsatz sind, soll im September der Transport mit den weiteren erfolgen. Entsprechende Fahrzeuge, wie Transporter und ausgemusterten Rettungswägen werden laufend gesucht. Gerne freut sich der Club hier über mögliche Angebote. Infos zum Club auch unter www.rotary-frg.de

Die Feldbetten sind an der Front angekommen.
Die Feldbetten sind an der Front angekommen.


Sie möchten weitere Aktionen mit unterstützen, anbei das Spendenkonto des Sozialfonds Rotary-Club Freyung-Grafenau e.V. (IBAN: DE16 7406 1101 0002 8076 61 | BIC: GENODEF1RGS | Kennwort: „Spende Ukrainehilfe“). Spendenquittungen können über die E-Mailadresse: rotary.frg@gmail.com angefordert werden. (Bei Spenden bis 300 € ist der Überweisungsbeleg ausreichend. Siehe Einkommensteuer-Durchführungsverordnung (EStDV 1955) - § 50 Zuwendungsbestätigung)

Soldaten eines medizinischen Bataillons der territorialen Streitkräfte in der Ukraine sind froh über die Ankunft der Betten. Sie kümmern sich um die Versorgung von verletzten Soldaten und Zivilisten. Nur zu oft kommt es vor, dass Krankentransporte auch angegriffen werden, sie sind hier für den Schutz dieser zuständig.
Soldaten eines medizinischen Bataillons der territorialen Streitkräfte in der Ukraine sind froh über die Ankunft der Betten. Sie kümmern sich um die Versorgung von verletzten Soldaten und Zivilisten. Nur zu oft kommt es vor, dass Krankentransporte auch angegriffen werden, sie sind hier für den Schutz dieser zuständig.



Rotary Club Freyung-GrafenauNeuschönau


Quellenangaben

Stefan Behringer | WAIDLER.COM

Fotos 1 - 3: WAIDLER.COM
Fotos 4 - 7: Stephan Götz

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