Wie geht es mit dem Medizin-Campus Niederbayern weiter?

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12.07.2022 16:10 Uhr
Passau

Passau. Nach Aussage des Bayerischen Wissenschaftsministers Markus Blume soll die erste Kohorte an Studenten am Medizin-Campus Niederbayern spätestens im Jahr 2025 starten können. Diese ehrgeizige Aussage, deren Verwirklichung rasche und umfassende Vorarbeiten erfordert, nahmen die beiden Passauer CSU-Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder und Prof. Dr. Gerhard Waschler zum Anlass, um sich mit den Präsidenten der Universitäten Passau und Regensburg, Prof. Dr. Ulrich Bartosch und Prof. Dr. Udo Hebel, über die nächsten Schritte hin zur Realisierung dieser Neukonzeption auszutauschen.


Der Präsident der Universität Passau, Prof. Dr. Ulrich Bartosch, zeigte sich höchst zufrieden, das Projekt Medizin-Campus Niederbayern nun in Kooperation mit der Universität Regensburg umsetzen zu können. Damit habe sich aus Passauer Perspektive das bessere Modell durchgesetzt, wie Prof. Dr. Bartosch darstellt, da hier mit der Verteilung der medizinischen Fachrichtungen in die niederbayerischen Krankenhäuser und Kliniken hinein auch eine substanzielle Einbindung der gesamten Region einhergeht. „Mit dem Medizin-Campus holen wir auch und besonders die medizinische Forschung und Lehre in die Fläche Niederbayerns. Damit einher gehen beste Perspektiven für die Ausbildung und Forschung in der gesamten Region“, wie MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler unterstreicht.

 

(v. links n. rechts) MdL Walter Taubeneder, Universitätspräsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Prof. Dr. Tomas Sauer, Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel und MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler.


Dreh- und Angelpunkt des Medizin-Campus Niederbayern soll die Fakultät für Medizin der Universität Regensburg sein, wie deren Präsident, Prof. Dr. Udo Hebel, erläutert. Die Universität Passau und auch die TH Deggendorf fungieren als Kooperationspartner und erhalten zusätzliche Profilprofessuren, deren Angebote im Wahlpflichtbereich angesiedelt sein sollen. Die klinische Ausbildung soll dann größtenteils an Klinika in Niederbayern erfolgen, denen damit im Bereich der Lehre und auch der Forschung eine neue Aufgabe zuteilwird.


Die Vertreter der beiden Universitäten stellen klar, dass die beteiligten medizinischen Einrichtungen in der Fläche Niederbayerns nicht zu Universitätsklinika werden, sondern ausgewählte habilitierte Chefärzte mit ihren jeweiligen Fachklinika innerhalb der örtlichen Krankenhäuser im Medizin-Campus Niederbayern tätig werden. Dieses Vorgehen soll eine hohe Lehr- und Forschungsqualität garantieren, stelle in seiner komplexen Struktur aber auch eine konzeptionelle Herausforderung dar, wie Prof. Dr. Hebel unterstreicht. Entsprechend komplex sei es daher auch, ein stimmiges und bestens abgestimmtes Curriculum auf der Grundlage der geltenden Approbationsordung zu erstellen, ergänzt der Präsident der Universität Regensburg weiter.


Die Studierenden sind durchgängig bis zur Approbation in Regensburg eingeschrieben; zugleich sind der Standort Passau und die niederbayerischen Klinika aber bereits auch früh durch ein wissenschaftliches Projektsemester im klinischen Bereich involviert. Die Universität Passau partizipiert dabei durch Profilprofessuren im Bereich der Digitalisierung, wie etwa im Ausbildungsbereich digitale Medizin und künstliche Intelligenz. Da hierfür auch weitere räumliche Kapazitäten geschaffen werden müssen, ergibt sich die Notwendigkeit, dass die baulichen und organisatorischen Maßnahmen am Standort Passau denjenigen am Standort Regensburg zeitlich eng folgen müssen, stellt Prof. Dr. Bartosch klar. Entsprechende Finanzierungszusagen der Staatsregierung seien dahingehend unerlässlich, wie auch sein Regensburger Amtskollege Prof. Dr. Hebel hinsichtlich der Gesamtfinanzierung noch einmal unterstreicht.


Die erste Kohorte an Studenten könne erst dann – in Regensburg – ihre Ausbildung am Medizin-Campus Niederbayern beginnen, wenn dessen Aufbau in Gänze gesichert durchfinanziert ist, formulieren die beiden Präsidenten ihre Forderung an die Landespolitik. Hierfür bedarf es nun einer zeitnahen Einstellung der notwendigen Mittel für die Baukosten an allen Standorten und für die jährlichen Personalkosten im Endausbau des Medizin-Campus Niederbayern samt Profilprofessuren an der Universität Passau und der TH Deggendorf, die Errichtung der dahingehend ergänzend notwendigen baulichen Infrastruktur sowie der Sachmittel und
Betriebskosten im Staatshaushalt. MdL Walter Taubeneder und MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler sicherten hierbei ihre uneingeschränkte Unterstützung zu.


- JS


Abgeordnetenbüro PassauPassau

Quellenangaben

Abgeordnetenbüro Passau
Foto: Christoph Weishäupl, MdL-Büro Passau

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