Raus aus dem Hörsaal, rein in die Natur

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08.05.2022
Lindberg, Zwieslerwaldhaus

„Raus aus dem Hörsaal, rein in die Natur“ war das Motto der Commerzbank-Umweltpraktikanten in der vergangenen Woche im Wildniscamp am Falkenstein sowie im Jugendwaldheim in Glashütte. 60 Studierende bekamen die Möglichkeit, im Nationalpark Bayerischer Wald Einblicke in die Umweltbildung eines Schutzgebietes hautnah zu erhalten. Damit bereiteten sie sich auf ihre Einsatzstellen in insgesamt 27 Schutzgebieten Deutschlands vor.

Auf der Tagesordnung standen Kurse und Workshops zu den Themen Erlebnispädagogik, Öffentlichkeitsarbeit, Philosophieren, Naturschutz, Forschung, Klimawandel, Biodiversität sowie Barrierefreiheit in Schutzgebieten. „Ich fand es besonders spannend, die anderen Commerzbank-Umweltpraktikanten kennenzulernen und sich mit ihnen austauschen zu können“, erzählt Lena Jäger. Ebenso wie Cathrin Basche wird sie ab 1. Juli im Nationalpark Berchtesgaden im Einsatz sein. „Es ist toll, dass ich jetzt weiß mit wem ich den Sommer verbringen werde. Ich freue mich darauf, bald einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und zu sehen, wie Naturschutz in den Alpen umgesetzt wird.“

Mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit befassten sich die Commerzbank-Umweltpraktikanten im Wildniscamp am Falkenstein.
Mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit befassten sich die Commerzbank-Umweltpraktikanten im Wildniscamp am Falkenstein.


Eine andere Frage interessiert hingegen Nadine Claus brennend: „Wir haben nun eine Woche hier im Wildniscamp erlebt, wie nachhaltig Besucherangebote sein können.“ Im Naturpark Harz hofft sie, ihr Wissen in die Praxis übertragen zu können. Nicht im Naturpark, dafür im Nationalpark Harz hat Oliver Kox eine Stelle bekommen. „Nachdem dort der Borkenkäfer gerade ein hoch aktuelles Thema ist, interessiert es mich, wie man den Menschen die Philosophie ,Natur Natur sein lassen‘ vermitteln kann.“

Sontka Miener verbringt ihr Praktikum im Natur- und Geopark TERRA.vita im Osnabrücker Land. „Ich werde die FFH-Gebiete auf den Social Media-Kanälen vorstellen und ich erhoffe mir dort Methoden zu lernen, wie man komplexe Sachverhalte leicht verständlich vermitteln kann.“ Stefanie Irowetz ist ab September im Biosphärengebiet Schwäbische Alb im Einsatz. „Ich freue mich sehr darauf, wertvolle Flächen kennenzulernen und einen Beitrag zu ihrem Erhalt zu leisten.“ Tassilo Eifler hat seinen Einsatz im Naturpark Altmühltal bereits hinter sich. „Ich konnte in den drei Monaten viele wertvolle Erfahrungen, insbesondere durch die Ranger, sammeln. Das wird meine berufliche Laufbahn wesentlich prägen, ich will nämlich Ranger werden.“ Seiner Meinung nach ist das Commerzbank-Umweltpraktikum eine gute Möglichkeit, Berufe im Bereich Naturschutz kennenzulernen.

Beim Einführungsseminar fanden Diskussionsrunden zu den Themen Naturschutz, Biodiversität und Klimawandel statt.
Beim Einführungsseminar fanden Diskussionsrunden zu den Themen Naturschutz, Biodiversität und Klimawandel statt.


Umweltbildungsreferent Lukas Laux vom Nationalpark Bayerischer Wald freute sich sehr, dass nach zwei Jahren Pandemie das Einführungsseminar wieder in Präsenz stattfinden konnte. „Es ist immer wieder schön, so viel Studierende hier im Nationalpark zu haben, weil jeder einzelne mit vielen neuen Ideen kommt. Die jungen Menschen saugen die wilde Natur in sich auf und wir können sie mit vielen neuen Ideen in ihren Einsatz in die Schutzgebiete schicken.“ Der Austausch untereinander und das Knüpfen von Kontakten ist laut Laux das Spannendste von den Einführungsseminaren.

Auch Thekla Wießner, Projektleiterin des Umweltpraktikums bei der Commerzbank, findet es toll zu beobachten, wie gut und schnell die Gruppen ganz unterschiedlicher Menschen zusammenfinden, weil sie ein gemeinsames Anliegen verbindet. „Das Umweltpraktikum bietet uns als Bank die Möglichkeit, einen konkreten Beitrag zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt in Deutschland zu leisten.“ Gleichzeitig könne man Studierenden eine berufliche Perspektive im Naturschutz aufzeigen. „Von den mehr als 1 800 jungen Menschen, die seit 1990 ein Umweltpraktikum absolviert haben, finden sich heute beruflich viele in Großschutzgebieten, aber auch in Naturschutzorganisationen und Umweltbehörden.“

Die Studierenden, die im Jugendwaldheim bei Glashütte Einblicke in die Nationalpark-Wildnis erhielten, waren bei der Abreise am Bahnhof Spiegelau traurig, dass die Woche viel zu schnell vorübergegangen ist.
Die Studierenden, die im Jugendwaldheim bei Glashütte Einblicke in die Nationalpark-Wildnis erhielten, waren bei der Abreise am Bahnhof Spiegelau traurig, dass die Woche viel zu schnell vorübergegangen ist.

 

Im Nationalpark Bayerischer Wald selbst sind fünf Commerzbank-Umweltpraktikanten im Sommerhalbjahr im Einsatz. Die Freiwilligen, die von der Commerzbank ein Praktikantenentgelt und vom Nationalpark eine Unterkunft gestellt bekommen, werden etwa im Waldspielgelände bei Spiegelau, im Wildniscamp am Falkenstein oder im Jugendwaldheim eingesetzt. „Für uns als Schutzgebiet sind die Studierenden, die in der Umweltbildung wichtige Aufgaben übernehmen, eine große Unterstützung, auf die wir nicht mehr verzichten wollen“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks. „Wir bieten den Praktikanten im Gegenzug Einblicke in unsere faszinierenden Naturwälder und ein Team an Pädagogen, das für zahlreiche Weiterbildungen bereitsteht.“


Wer Interesse am Praktikum hat, findet auf der Homepage des Nationalparks Bayerischer Wald sowie unter www.umweltpraktikum.de Informationen.


- SB


Nationalparkverwaltung Bayerischer WaldGrafenau

Quellenangaben

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

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