Pädagogische Willkommensgruppen für ukrainische Flüchtlingskinder in Passauer Schulen

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28.04.2022
Passau

In Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt in der Stadt Passau ist die Stadt Passau als Sachaufwandsträger für insgesamt 14 Schulen Teil einer Arbeitsgruppe mit dem Ziel, geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gemäß dem Rahmenkonzept des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus an den örtlichen Schulen aufzunehmen. Nach den Osterferien konnten die sogenannten Pädagogischen Willkommensgruppen planmäßig mit dem Unterricht beginnen. Oberbürgermeister Jürgen Dupper war in der Dreiflüsse-Realschule am ersten Tag vor Ort.

„Als die Fluchtbewegung aus der Ukraine Richtung Westen einsetzte, war es unser vorrangiges Ziel, die ankommenden Menschen gut zu versorgen und unterzubringen. Da viele Kinder und Jugendliche unter ihnen sind, hat sich aber auch rasch abgezeichnet, dass deren Beschulung bei uns geregelt werden muss. Ich habe mich daher auf Basis des Regierungskonzepts und der Absprache mit dem Staatlichen Schulamt letzte Woche mit den örtlichen Schulleitungen ausgetauscht und dabei die Zusagen für zunächst fünf Willkommensgruppen erhalten, sodass der bayernweite Starttermin nach den Osterferien gehalten werden konnte. Allen Beteiligten möchte ich für Ihre Bemühungen von Herzen danken“, sagt Oberbürgermeister Dupper.

Zum jetzigen Stand wurde in der Grundschule St. Nikola, der Mittelschule St. Nikola und der Dreiflüsse-Realschule jeweils eine Willkommensgruppe eingerichtet. In der Grund- und Mittelschule Neustift ist eine weitere in Vorbereitung, wobei der Starttermin von der Zahl der Anmeldungen abhängig ist. Im Vordergrund steht grundsätzlich das Ziel, durch feste Strukturen und Ansprechpartner ein Stück Zuwendung und Sicherheit zu vermitteln. Zudem sollen die geflohenen Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, das Ankunftsland Bayern und den schulischen Alltag hier kennenzulernen. Der Verbundenheit mit der ukrainischen Heimat ist ebenfalls ein wesentliches Merkmal der Konzeption. Die Willkommensgruppen sind schulartunabhängig und ermöglichen den geflüchteten Kindern und Jugendlichen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, eine erste schulische Integration. Das Angebot ist losgelöst von der Schulpflicht, die spätestens drei Monate nach dem Zuzug aus dem Ausland einsetzt. Mit Begründung des gewöhnlichen Aufenthalts kann diese allerdings schon früher gelten.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper (rechts) und Schulleiterin Marion Katzbichler (links) heißen die Gastschüler aus der Ukraine herzlich an der Dreiflüsse-Realschule willkommen. Die ebenfalls geflüchtete Lehrerin Yuliia Malashchuk (2. von links) unterrichtet wie in ihrer Heimat Deutsch und Englisch.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper (rechts) und Schulleiterin Marion Katzbichler (links) heißen die Gastschüler aus der Ukraine herzlich an der Dreiflüsse-Realschule willkommen. Die ebenfalls geflüchtete Lehrerin Yuliia Malashchuk (2. von links) unterrichtet wie in ihrer Heimat Deutsch und Englisch.


Neben den Willkommensgruppen können die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine auch in bereits bestehenden besonderen Klassen oder Unterrichtsgruppen aufgenommen werden, etwa in Deutschklassen, die schon seit Längerem in den Grundschulen Haidenhof (2) und Grubweg (1) sowie in der Grund- und Mittelschule Neustift (3) existieren. Sofern hinreichend deutsche Sprachkenntnisse vorliegen oder der Spracherwerb im Regelunterricht zu erwarten ist, ist überdies die Aufnahme als Regelschülerin beziehungsweise Regelschüler möglich.


- SB


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