Für Geflüchtete aus der Ukraine: Stadt Passau setzt auf eigene Dolmetscher

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24.04.2022
Passau

Der Krieg in der Ukraine hat eine Flüchtlingswelle Richtung Westen in Gang gesetzt. In ganz Europa ist die Hilfsbereitschaft groß, in Deutschland sind bis dato mehrere Hunderttausend Menschen angekommen. Diese werden gemäß fester Quoten auf die einzelnen Länder und Kommunen verteilt. In der Stadt Passau wurden bisher rund 460 Personen im Ausländerzentralregister registriert, das sind mehr als doppelt so viele wie vorgesehen. Um den Registrierungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen, hat die Stadt Passau unter anderem eine Dolmetscherin zur Unterstützung des Ausländeramts eingestellt.

Olha Bauer ist in Trostynka, rund 50 Kilometer südlich von der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. Die Schule besuchte sie in der etwa 60 Kilometer westlich von Luhansk gelegenen Stadt Kirowsk und studierte nach bestandenem Abitur Rechtswissenschaften in Charkiw, der nach Kiew zweitgrößten Stadt der Ukraine. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss arbeitete sie als Juristin am Gericht der Stadt Kirowsk, ehe sie eine Tätigkeit als Projektmanagerin für einen Wohltätigkeitsfonds zur Unterstützung der vom Krieg in der Ostukraine betroffenen Menschen aufnahm, der 2014 im Zuge der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland ausgebrochen war. 2018 siedelte sie nach Deutschland über, wo sie sowohl das B1- als auch das B2-Zertifikat im Rahmen von Sprach- und Integrationskursen erwarb. Aus der Region Regensburg zog sie 2021 nach Passau um, wo sie zunächst im Corona-Testzentrum der Stadt Passau arbeitete.

Für Olha Bauer ist es eine Herzensangelegenheit, ihre Landsleute zu unterstützen, die zwangsweise ihr Heimatland verlassen mussten.
Für Olha Bauer ist es eine Herzensangelegenheit, ihre Landsleute zu unterstützen, die zwangsweise ihr Heimatland verlassen mussten.


Als Russland im Februar 2022 den Krieg auf die gesamte Ukraine ausweitete und eine Flüchtlingsbewegung einsetzte, bewarb sich Olha Bauer kurz darauf bei der Stadt Passau als Dolmetscherin, nicht zuletzt aufgrund ihrer in ihrem Heimatland gewonnenen Erfahrungen.

Anfang April trat sie ihren Dienst im Ausländeramt an, das mit Blick auf die Geflüchteten aus der Ukraine unvermittelt einen deutlichen Mehraufwand bewältigen musste. Hier unterstützt sie seither ihre Kolleginnen und Kollegen in vielerlei Hinsicht. Durch ihre Übersetzungstätigkeit leistet sie beispielsweise wertvolle Beiträge zur Optimierung des Registrierungsprozesses und zur Deckung des großen Informationsbedarfs. Aktuell ist die Stadt Passau dabei, eine weitere Übersetzerin beziehungsweise einen weiteren Übersetzter einzustellen.


- SB


Stadt PassauPassau


Quellenangaben

Stadt Passau

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