Das Bezirksklinikum Mainkofen – ein Paradies für Vögel

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03.04.2022
Deggendorf, Mainkofen

Als Gesundheitseinrichtung hat sich das Bezirksklinikum Mainkofen mit seinen Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Neurologie weit über die Grenzen Deggendorfs hinaus einen Namen gemacht. Mainkofen ist allerdings mehr als ein Groß-Klinikum. Das gesamte Gelände fasst eine Fläche von rund 65 Fußballfeldern und ist ein wahres landschaftliches Idyll – auch für Vögel.

Über 30 verschiedene Vogelarten konnte Otto Baumann, Bereichsleiter Außenanlagen, bereits beobachten. Auf dem weitläufigen Gelände beheimatet sind Stare, Stieglitze, verschiedene Meisenarten, Spatzen, Rotkehlchen, Amseln, verschiedene Finken, Kleiber, verschiedene Drosseln, Ringeltauben, Elstern, verschiedene Spechte, Kauze, Turmfalken, Sperber, Zaunkönig, Krähen, Bachstelzen, verschieden Dolen sowie Störche, verschiedene Fledermausarten und Pirole.

Durch spezielle Mikrofone, die tagelang auf dem Klinikgelände verteilt aufgestellt wurden, konnten Rückschlüsse auf die verschiedenen Fledermausarten gezogen werden. Jede Fledermausart hat ein eigenes, bzw. spezielles Ortungssignal. Für das menschliche Gehör sind diese nicht wahrnehmbar, aber mit entsprechender Technik lassen sich so die einzelnen Arten ermitteln. So kann Otto Baumann berichten, dass sich Bart-, Weißbrand-, Rauhaut-, Mücken-, Wasser- und Mausohrenfledermäuse im Bezirksklinikum Mainkofen eingenistet haben.

Die Nistmöglichkeiten für alle gefiederten Bewohner sind übrigens vielfältig. In dem alten Baumbestand auf dem Gelände konnten rund 100 Hohlräume ausgemacht werden. Bei ca. 60 davon haben sich im letzten Jahr diverse Vögel in den Bäumen einquartiert. Darüber hinaus wird auch aktiv vieles für das Tierwohl getan. Mit Unterstützung der Abteilung Arbeitstherapie wurden zahlreiche Nistkästen gefertigt und insgesamt 160 Stück durch das Team Außenanlagen auf dem Areal verteilt aufgehängt. Im letzten Jahr wurden 125 der Nistkästen kontrolliert. Bei 62 Prozent, also 77 Kästen, konnte festgestellt werden, dass diese durch das liebe Federvieh auch bewohnt und überwiegend zwei Mal bebrütet wurden. „Nistkasten ist dabei nicht gleich Nistkasten“, klärt Otto Baumann auf. Die Kästen unterscheiden sich je nach Vogelart und wurden auch je nach deren Bedürfnissen angefertigt. Es gibt auch sogenannte Familiennistkästen.

von links: Otto Baumann, Bereichsleiter Außenanlagen und Klinikdirektor Uwe Böttcher zeigen einige der Vogelbehausungen auf dem Klinikgelände.
von links: Otto Baumann, Bereichsleiter Außenanlagen und Klinikdirektor Uwe Böttcher zeigen einige der Vogelbehausungen auf dem Klinikgelände.


Ein ganz besonderes Highlight für den Bereichsleiter ist ein alter Walnussbaum, der von mehreren Staren gleichzeitig bewohnt wird. Die Jungtiere werden alle gleichzeitig flügge und schwirren so zur selben Zeit aus. Ein Spektakel, welches Otto jedes Jahr aufs Neue mit Begeisterung beobachtet. Auch die Klinikpatienten und Besucher können mit etwas Glück einen Blick vom Fenster aus auf die gefiederten Bewohner erhaschen, wenn diese im Winter an den Futterhäuschen vorbeischauen.

Viele Vögel benötigen aber auch viel Nahrung. Deshalb achtet man am Bezirksklinikum Mainkofen auch auf die Flora. Eine Pflanzenstruktur mit Blüh- und Brennnesselflächen, Blumenwiesen, Beerensträuchern und Streuobstwiesen sowie der Verzicht auf Pflanzenschutzmitteln sorgt für ausreichend Nahrung - für die Vögel und Insekten.

Bei einem Rundgang über das Klinikgelände mit Krankenhausdirektor Uwe Böttcher berichtet Otto Baumann über die Vogelvielfalt und wie sein Team aktiv unterstützt. In diesem Jahr werden nochmals 50 neue Nistkästen zusätzlich aufgehängt.

„Ein wahres Vogelparadies haben wir hier. Ein Spaziergang über das Gelände mit seinen herrlichen Blumenrabatten und dem Vogelgezwitscher ist eine Erholung für die Seele und wird von unseren Patienten, deren Angehörigen und Mitarbeitern gleichermaßen geschätzt.“, berichtet Krankenhausdirektor Uwe Böttcher.


- SB


Bezirksklinikum MainkofenMainkofen


Quellenangaben

Bezirksklinikum Mainkofen

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