Holetschek dringt auf umfassende Pflegereform – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister bei Veranstaltung der Evangelischen Akademie in Tutzing: Bundesregierung muss jetzt handeln!

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21.03.2022 10:30 Uhr
München

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat die Bundesregierung aufgefordert, rasch die Weichen für eine umfassende Pflegereform zu stellen. Der Minister betonte am Montag anlässlich der Veranstaltung „Wer sorgt sich um die Sorgenden?“ der Evangelischen Akademie in Tutzing: „Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren alle Teile unserer Gesellschaft vor noch nie dagewesene Herausforderungen gestellt – ganz besonders aber unser Pflege- und Gesundheitssystem. Die vergangenen Wellen haben die Menschen, die in diesen wichtigen Bereichen arbeiten, körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht – und die Belastung dauert an, die Pandemie ist noch nicht vorbei.“

Der Minister betonte: „Es ist unsere Pflicht, jetzt endlich etwas für die Pflegekräfte zu tun! Für die Menschen, die tagtäglich für unsere Gesundheit und unser Wohl alles geben. Denn klar ist doch: Die Zukunft einer guten Pflege entscheidet sich in der Frage, ob es gelingt, ausreichend gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.“

Holetschek ergänzte: „Es kommt auf die Menschen an, die in den Einrichtungen arbeiten. Sie sind unser Garant für gute Pflege – und so müssen auch wir für sie sorgen. Wir müssen uns dafür einsetzen, die körperliche und psychische Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern, vorhandenes Personal halten und noch mehr Leute von einer Arbeit in der Pflege überzeugen.“

Der Minister erläuterte: „Wir müssen die Attraktivität, aber auch die gesellschaftliche Anerkennung des Pflegeberufs steigern. Denn in der Pflege wird jeden Tag Herausragendes geleistet. Wir haben zum Dank daher diverse Boni auf den Weg gebracht – wie aktuell den bayerischen Intensivpflegebonus. Aber das reicht nicht.“

Der Minister bekräftigte seine Forderung, die Rahmenbedingungen auf lange Sicht zu verbessern. Holetschek unterstrich: „Wir brauchen ein Gesamtpaket, um die Pflege für die Zukunft besser aufzustellen und die wertvolle Arbeit entsprechend zu entlohnen. Ein Pflegebonus allein reicht nicht. Wir brauchen Meilensteine für die Pflege – eine dauerhaft bessere Bezahlung, steuerfreie Zuschläge und vor allem auch mehr Verlässlichkeit bei den Arbeitszeiten. Ich höre immer wieder von Pflegekräften, dass sie es nicht mehr schaffen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Genau da müssen wir ansetzen!“

Der Minister betonte, dass mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung und der Akademisierung der Pflege bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs gemacht wurde. Holetschek ergänzte: „Wichtig ist: Wir brauchen eine qualifizierte Praxisanleitung und einen attraktiven Ausbildungsplan – in enger Zusammenarbeit über einzelne Träger und Sektoren hinweg. Das sind entscheidende Bausteine für eine hochwertige Ausbildung in der Pflege.“

Holetschek fügte hinzu: „Der Bund darf die dringend notwendigen Pflegereformen nicht länger verzögern. Ich habe bereits einen eigenen Reformvorschlag mit Eckpunkten für eine zukunftsfeste Pflegereform vorgelegt. Jetzt muss der Bund handeln.“

Der Minister unterstrich: „Eine wirksame Reform muss einen 360-Grad-Blick einnehmen. Denn wir brauchen sowohl mehr gut qualifiziertes Personal als auch wohnortnahe bedarfsgerechte pflegerische Angebote, die den individuellen Bedarf der Pflegebedürftigen berücksichtigen. Wir brauchen eine umfassende Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung, ein steuerfinanziertes Pflegezeitgeld sowie ein Mehr an gesellschaftlichem und politischem Einsatz für unsere Pflegekräfte. All das sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben und Herausforderungen, die wir heute angehen müssen.“

Der Beitrag Holetschek dringt auf umfassende Pflegereform – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister bei Veranstaltung der Evangelischen Akademie in Tutzing: Bundesregierung muss jetzt handeln! erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen


Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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