"Achterbahnwetter" im Februar im Bayerwald

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03.03.2022

 

„Achterbahnwetter“ im Februar

 

Der Februar ließ sich zunächst nasskalt mit Regenschauern an, dann setzte Schneefall ein, wobei am 6. Februar etwa 40 cm Neuschnee fiel. Bis 17. des Monats hatten wir in allen Höhenlagen im Bayerwald einen „schönen“ Winter. Die Schneehöhen betrugen bis zu 20 cm in den Niederungen und 1 Meter oder gar mehr in den Kammlagen. In mittleren und höheren Regionen gab es gegen Mitte Februar hin einige sonnige Wintertage mit vorfrühlingshafter Wärme. So konnte man vom 12. bis 14. Fabruar mehr als 9 Sonnenstunden zählen, dabei erreichten die Temperaturen plus 11 Grad (2021: plus 17,5 Grad!). Allerdings waren die Nächte mit minus 8 Grad auch die kältesten im zweiten Jahresmonat (2021: minus 10 Grad). Innerhalb eines Tages gab es eine Temperaturspanne von 19 Grad Celsius. Der Durchschnittswert der Maximaltemperaturen liegt bei plus 5 Grad, der Mittelwert der Minimalmarken bei minus 2 Grad, so dass sich ein Temperaturmedium von plus 1,5 Grad ergibt (2021: minus 0,25 Grad). Eine Besonderheit beschreibt die Temperaturkurve der Höchstwerte untertags: Diese erreichten an keinem einzigen Tag den Gefrierpunkt oder sanken unter diesen ab!

Sonnenschein hatten wir im zurückliegenden Februar 75 Stunden (2021: 125 Stunden!), an 12 Tagen versteckte sich die „liebe Warme“ dagegen hinter Nebeln oder grauen Wolken. Die Großwetterlage stellt sich dann ab 17. Februar über Nacht rapide um: Das überwiegend sonnige, in den Tälern neblige Wetter wich einer turbulent-dynamischen Phase mit stürmischen Winden, milden Temperaturen und intensiven Regenfällen bis in die Bergregionen hinauf. Mit dem „Jetstrom“ zogen aus nordwestlicher Richtung Sturmausläufer über unser Waldgebiet, die mancherorts zu Überschwemmungen, Baumbrüchen und Fahrbahnhindernissen führten. Die Windgeschwindigkeit erreichte mit 85 Stundenkilometern in exponierten Lagen allerdings nicht die Stärke wie etwa in Nord- oder Mitteldeutschland. Bis zum 22. Februar gab es eine Serie von folgenreichen Tiefdruckgebieten: Sie trugen die Bezeichnungen „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“, wobei „Zeynep“ der intensivste Sturm in unserer Region seit „Kyrill“ im Jahr 2007 war.

Mit 90 Litern Niederschlag pro qm ergibt sich ein durchschnittlicher Wert (2021: 55 Liter pro qm), wobei sich mit sich abwechslendem Regen, Schnee und Graupeln ein ziemliches Durcheinander ergab. In den unteren Lagen war es mehr Regen, in den Hochlagen über 1000 Meter die meiste Zeit Schnee, nur an 7 Tagen blieb es völlig niederschlagsfrei. Diese Wetterdaten gehen auf Messungen in Grainet-Hobelsberg auf 800 Metern Seehöhe zurück, so dass sich, je nach Höhenlage, in allen Messkategorien Verschiebungen nach oben oder unten ergeben.

Betrachtet man die Witterungsverhältnisse im diesjährigen Februar, so kann man von sehr unbeständigen und wechselhaften Phänomenen, einem regelrechten „Achterbahnwetter“ sprechen. Der eisige „Böhmwind“ aus Nordosten, der sonst um diese Jahreszeit über unsere Wälder pfeift, blieb in diesem Jahr weitgehend aus. Am letzten Februartag klopfte mit leichter Hand der Frühling an die Tür.


- DH



Quellenangaben


Bildupload: Dr. Fritz Haselbeck

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