Holetschek setzt sich für bessere Versorgung von schwerkranken Post-COVID-Patienten ein – Projektstart an der LMU mit finanzieller Unterstützung des Freistaates im Rahmen der Förderinitiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“

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02.12.2021 09:45 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek setzt sich für eine bessere interdisziplinäre Vernetzung ein, um die Versorgung von schwerkranken Post-COVID-Patienten zu optimieren. Anlässlich des gestrigen Projektstartes „Post-COVIDLMU“ an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sagte der Minister am Donnerstag: „Mit steigenden Inzidenzen steigt auch die Zahl derjenigen, die mit teilweise gravierenden Beschwerden zu kämpfen haben – über die akute Erkrankung hinaus. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes benötigen circa 40 Prozent der in einer Klinik behandelten COVID-19-Patienten längerfristig medizinische Unterstützung.“

Der Minister ergänzte: „Es gibt derzeit noch zu wenige Erkenntnisse zu diesem neuen Krankheitsbild und dessen Behandlung. Klar ist jedoch, dass häufig eine multidisziplinäre Versorgung zur Behandlung der vielfältigen Symptome notwendig ist. Hier setzt das Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität an, das seinen Schwerpunkt auf die bessere interdisziplinäre Vernetzung und den Wissenstransfer legt. Es soll ein Behandlernetzwerk zwischen den niedergelassenen Bereichen und der Post-COVIDLMU etabliert werden, um die Versorgung von schwerkranken Post-COVID-Patienten zu verbessern. Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Projekt mit 578.279 Euro unterstützen können.“

Post-COVIDLMU ist ein interdisziplinäres und sektorenübergreifendes Versorgungs- und Forschungsnetzwerk des LMU Klinikums. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung und Erforschung von komplexen und schweren Fällen des Post-COVID-Syndroms bei Erwachsenen. Die Behandlung dieser Patientengruppe erfolgt interdisziplinär unter Einbezug aller Fachkliniken des LMU-Klinikums. Ergänzt wird das universitäre Behandlungsangebot durch moderne telemedizinische Sprechstunden sowie interdisziplinären Fallkonferenzen. Aufgebaut wurde die Post-COVID-Ambulanz von Dr. Kristina Adorjan und Dr. Hans Christian Stubbe. Dr. Stubbe betonte: „Für Patienten besteht die Möglichkeit, auch an Versorgungsstudien der medizinischen Forschung zum Post-COVID-Syndrom teilzunehmen.“ Das LMU Klinikum kooperiert eng mit niedergelassenen Ärzten sowie verschiedenen Reha-Einrichtungen in Bayern.

Dr. Adorjan führte aus: „Das LMU Klinikum bietet sowohl ambulante Behandlungen als auch mehrtägige, tagesstationäre Komplexbehandlungen sowie stationäre Therapien für Post-COVID-Patienten an. Eine intensive Nachsorge erfolgt durch systematische ambulante und telemedizinische Visiten.“ Zusätzlich dazu steht Post-COVIDLMU in Kontakt mit Rehabilitationseinrichtungen in Bayern, die Patienten mit erhöhtem Rehabilitationsbedarf weiter versorgen können. Post-COVIDLMU setzt somit seinen Schwerpunkt auf eine enge Kooperation mit bestehenden medizinischen Einrichtungen im ambulanten und stationären Bereich sowie auf eine moderne, digitale Infrastruktur.

Post-COVIDLMU übernimmt eine steuernde Funktion im südbayerischen Raum bei der Versorgung von Post-COVID-Patienten in enger Kooperation mit bestehenden Strukturen des Gesundheitssystems. Ärzte, die bereits leichte Fälle des Post-COVID-Syndroms behandeln, können durch Post-COVIDLMU fachliche Unterstützung für diese Behandlung erhalten. Schwere Fälle, welche ein interdisziplinäres Vorgehen am LMU Klinikum erfordern, werden direkt durch Ärzten von Post-COVIDLMU betreut und über die Behandlung am LMU Klinikum hinaus versorgt.

Im Raum München haben sich bereits Behandlernetzwerke für Post-COVID-Fälle bei den niedergelassenen Ärzten gebildet. Mit diesen wird Post-COVIDLMU kooperieren und als Ansprechpartner und Mitbehandler für komplexe Fälle zur Verfügung stehen. Post-COVIDLMU bietet eine differenzierte diagnostische Abklärung und die Sichtung der Vorbefunde an. Zudem etabliert Post-COVIDLMU eine interdisziplinäre Fallkonferenz, in welcher die verschiedenen Disziplinen nicht nur komplexe Fälle besprechen können, sondern welche auch externen Ärzten in anderen Einrichtungen in Form von telemedizinischen Angeboten offensteht. So wird die universitäre Expertise, etwa in Form von Schulungen, auch in der Breite verfügbar.

Minister Holetschek bekräftigte: „Die Post-COVIDLMU fügt sich in das bestehende Versorgungssystem ein. Für Patienten ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Dieser erhält fachliche Unterstützung in der ambulanten Behandlung und findet Ansprechpartner in der Post-COVIDLMU. Dieser Wissenstransfer ist essentiell für die Behandlung in einem Flächenland wie Bayern und mit einer Vielzahl von betroffenen Patienten.“

Die Förderung für das Projekt erfolgt im Rahmen der Förderinitiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“, das der Freistaat im Juni mit einem Volumen von fünf Millionen Euro aufgelegt hat, um die Versorgung von Post-COVID-Patienten zu verbessern. Bayern will damit möglichst viele innovative und effiziente Wege etablieren, um Spät- und Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung zu behandeln.

Weitere Informationen zur Förderung finden Sie unter: www.stmgp.bayern.de/service/foerderprogramme/foerderinitiative_post-covid/ sowie unter www.stmgp.bayern.de/coronavirus/post-covid/.

Der Beitrag Holetschek setzt sich für bessere Versorgung von schwerkranken Post-COVID-Patienten ein – Projektstart an der LMU mit finanzieller Unterstützung des Freistaates im Rahmen der Förderinitiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“ erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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