Gesundheitsminister Holetschek würdigt ehrenamtliches Hospiz-Engagement – Feierliche Preisverleihung der Bayerischen Stiftung Hospiz in Regensburg

Symbolbild
zurück zur Übersicht
28.10.2021 19:00 Uhr
München

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat das große ehrenamtliche Hospiz-Engagement im Freistaat gewürdigt. Holetschek betonte am Donnerstag anlässlich der feierlichen Übergabe des Hospizpreises der Bayerischen Stiftung Hospiz (BSH) in Regensburg: „Was Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter leisten, ist großartig und bewundernswert. Auch durch die Corona-Pandemie haben sich zahlreiche Menschen nicht davon abhalten lassen, Schwerstkranke und Sterbende zu begleiten und zu trösten.“

Der Bayerische Hospizpreis wurde 2014 zum ersten Mal verliehen. Mit dem Preis werden herausragendes Engagement im Ehrenamt sowie beispielhafte Projekte aus dem Bereich der Hospizarbeit gewürdigt. 2020 musste die Verleihung Corona-bedingt abgesagt werden. Deshalb wurden bei der Preisverleihung 2021 auch die Hospizpreise 2020 überreicht.

Die Auszeichnungen für das Jahr 2020 gingen an Barbara Bauer, Christa Zepper, Inge Fritsch und Angelika Folwaczny von den „Brückenschwestern“ beim Netzwerk Hospiz in Traunstein (Stiftungspreis Ehrenamt) und an den Chor „EinTonDaneben(CH)Ohr“ des Hospizvereins Landshut (Stiftungspreis Projekt). Die Auszeichnungen für das Jahr 2021 gingen an Wolfgang Engert, Dipl.-Theologe bei der Diözese Würzburg (Stiftungspreis Ehrenamt) und an den Christophorus Hospiz Verein e.V. für sein innovatives Projekt „Allgemeines Ehrenamt“ (Stiftungspreis Projekt). Außerdem wurde der ehemalige Theologe und Pädagoge Konrad Göller mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Holetschek sagte: „Wir wissen zwar nicht, wo oder wie wir unsere letzte Lebensphase verbringen werden. Aber wir wissen, dass wir nicht alleine sein wollen, wenn die Zeit des Sterbens gekommen ist. Deshalb ist es für mich beruhigend zu wissen, dass wir in Bayern eine leistungsfähige Hospiz- und Palliativversorgung haben. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass die Strukturen und Angebote kontinuierlich fortentwickelt werden.“

Der Minister betonte in seiner Laudatio für die vier „Brückenschwestern“ Barbara Bauer, Christa Zepper, Inge Fritsch und Angelika Folwaczny: „‚Brückenschwester' zu sein bedeutet, dass die Pflegekraft eine Brücke zwischen allen Beteiligten schlägt. Und dabei überwindet sie auch manch scheinbar unüberwindbares Hindernis. Gerade in der Hospiz- und Palliativarbeit sind der Bau und der Erhalt dieser Brücken ein zentraler Aspekt. Für eine gelingende Arbeit sind viele Verbindungen nötig: mit den Patienten, mit ihrem Umfeld und vor allem mit den Angehörigen, den Ärzten, dem Pflegepersonal und den beteiligten Institutionen. Das mit Empathie und fachlicher Kompetenz erfolgreich zu meistern, gelingt den vier ‚Brückenschwestern' in herausragender Weise.“

Den Hospizpreis „Ehrenamt im Jahre 2021“ erhielt Wolfgang Engert. Der Minister erläuterte: „Herr Engert setzt sich seit über 25 Jahren ehrenamtlich an vorderster Stelle für die Belange des Hospiz- und Palliativwesens ein. Dem Preisträger gelang es mit seinem unermüdlichen Einsatz, den Hospizverein Würzburg weiterzuentwickeln und modern aufzustellen. Ihm ist nicht nur die Kontaktpflege zu den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern wichtig, sondern auch die Vernetzung der Hospizarbeit in der gesamten Region. Ein besonderes Anliegen ist ihm darüber hinaus, die breite Öffentlichkeit über die Anliegen der Hospiz- und Palliativbewegung zu informieren. Nicht zuletzt hat er – zusammen mit der Würzburger-Hospizgruppe der Gehörlosen – den Prozess einer Schulung für Menschen mit Hörbehinderung begleitet.“

Mit dem „Stiftungspreis Projekt 2020“ der BSH wurde der Chor „EinTonDaneben(CH)Ohr“ des Hospizvereins Landshut ausgezeichnet. Holetschek unterstrich: „Singen verbindet die Menschen und bringt ein bisschen Licht in so manche dunkle Stunde. Für den Hospizverein Landshut war das Anlass genug, einen Chor zu gründen. Dessen Schreibweise setzt das Wort ‚Ohr‘ ab. Denn: Das A und O in der Hospizarbeit ist, immer ein offenes Ohr für die Begleiteten und ihre Angehörigen zu haben. Bei den monatlichen Treffen kann jeder Singbegeisterte teilnehmen. So können Interessierte an die hospizliche Idee herangeführt und letztlich als Mitglieder gewonnen werden. Besonders ist auch, dass die Hospizbegleiterinnen und -begleiter die Möglichkeit haben, für Begleitete an besonderen Tagen musikalische Grüße des Chores zu organisieren.“

Mit dem diesjährigen „Stiftungspreis Projekt" wurde der Christophorus Hospiz Verein e.V. für sein innovatives Projekt „Allgemeines Ehrenamt“ ausgezeichnet. Holetschek betonte: „Das Projekt ‚Allgemeines Ehrenamt‘ des Christophorus Hospizvereins München will Menschen die Möglichkeit eröffnen, sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer durch die Mitarbeit im Verein auseinanderzusetzen. Mitarbeiten können Menschen, die entweder aufgrund ihrer Berufstätigkeit nur begrenzte zeitliche Ressourcen haben oder aus anderen persönlichen Gründen bislang keine Hospizhelfertätigkeit übernehmen konnten oder wollten. So kann man die Hospizhelfertätigkeit erst einmal kennenlernen, bevor der lange Weg der Qualifizierung dafür beschritten wird. Toll ist, dass auf diesem Wege bereits zahlreiche ehrenamtlich Tätige für die vielfältigen Aufgaben eines Hospizvereins gewonnen werden konnten. Sie bringen nun ihre persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen gewinnbringend für die Vereinsarbeit ein.“

Darüber hinaus wurde in diesem Jahr ein Ehrenpreis verliehen. Er ging an den Theologen und Pädagogen Konrad Göller. Holetschek betonte: „Herr Göller kann als Gesicht und Kopf der Hospizbewegung in Bayern und darüber hinaus bezeichnet werden. Ihm gelingt es immer wieder, Impulse zu setzen und andere mit seiner Aufbruchsstimmung anzustecken, ohne dabei selbst im Mittelpunkt stehen zu wollen. Er hat nicht nur im Hospizverein Bamberg zahlreiche neue Projekte initiiert, wie zum Beispiel die Gründung der Hospizakademie Bamberg. Er hat auch zusammen mit engagierten Ehrenamtlichen vor 15 Jahren die Informations- und Beratungsstelle für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht gegründet. Darüber hinaus wurde er zunächst als stellvertretender Vorsitzender und zuletzt als Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbands (BHPV) auch offiziell zum ‚Mr. Hospiz‘ in Bayern. Bei allen seinen Aktivitäten ist ihm der persönliche Kontakt und die Vernetzung der Akteure ein wichtiges Anliegen. Für sein herausragendes Wirken danke ich ihm sehr.“

Mehr Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung und zur Bayerischen Stiftung Hospiz im Internet unter https://www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/ und http://www.bayerische-stiftung-hospiz.de/.

Der Beitrag Gesundheitsminister Holetschek würdigt ehrenamtliches Hospiz-Engagement – Feierliche Preisverleihung der Bayerischen Stiftung Hospiz in Regensburg erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.


Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen


Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?