Grafenauer Bergretter finden Verletzten nicht

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06.09.2021
Grafenau

Am Donnerstag (02.09.) ging für die Bergretter der Bereitschaft Grafenau um 14.22 Uhr ein Alarm von der Integrierten Leitstelle Passau ein; ein Wanderer benötigte Hilfe.

Dem diensthabenden Einsatzleiter des Einsatzleitbereichs Nationalpark, Anton Schmeller, standen zwar unverzüglich fünf Kameraden zur Verfügung, allerdings waren sowohl der Einsatzort als auch der Notfallgrund weitgehend unklar.

Der Hilferuf wurde von zufällig vorbeikommenden Wanderern abgesetzt, allerdings brach die Verbindung zur Leitstelle wegen des sehr eingeschränkten Handyempfangs immer wieder ab. Schmeller beorderte die Retter zum Parkplatz Sagwasser, da sich der Patient laut der vorhandenen, spärlichen Informationen in der Nähe des Wildererkreuzes befinden sollte.

Einer Ortung per Handy stimmte der den Notruf absetzende Wanderer zwar zu, aber auch diese scheiterte an der fehlenden stabilen Verbindung.

Ein Teil der Retter machte sich bereits vor Eintreffen der Rettungsfahrzeuge zu Fuß auf den Weg.

Nachdem die Vorhut auch ein gutes Stück hinter dem Wildererkreuz Richtung Winterweg Lusen keinen Patienten entdeckt hatte – dieser daher vermutlich doch deutlich weiter bergwärts liegt, alarmierte der Einsatzleiter sicherheitshalber die Wolfsteiner Kameraden nach, um das erforderliche Equipment von oben zum Verunfallten transportieren lassen zu können.

Schließlich kam aber die erlösende Nachricht: der 75-Jährige war mit Hilfe der zufällig vorbei gekommenen Wanderer, die sich vorbildlich um ihn gekümmert und ihn die gesamte Strecke begleitet haben, zu Fuß bis zum Parkplatz Sagwasser abgestiegen und vom dort wartenden RTW in Empfang genommen worden.

„Wie konnte das passieren“ - das war natürlich die große Frage unter den Rettern.

Die Lösung des Rätsels: der Verletzte wollte den Retter entgegen gehen und blieb auf dem Wanderweg, den er bereits kannte. Die Bergretter fuhren auf der zum Wildererkreuz führenden Forststraße, um mit dem Bergrettungswagen

möglich rasch zum Unfallort bzw. zum Patienten zu kommen. Dabei haben sich die Gruppe mit dem Patienten und die Bergretter offensichtlich verpasst.

Schmeller fasste die einhellige Meinung der Kameraden so zusammen: das Wichtigste ist, dass der Mann heil unten angekommen ist. Allerdings wäre sowohl für den Patienten als auch für die Retter viel Zeit gewonnen worden, wenn die Gruppe an dem Ort, von dem aus der Notruf abgesetzt und der als Einsatzort angegeben worden war, geblieben wäre – so verständlich das Verhalten des „Entgegengehens“ auch sein mag. (kfn)


- NG



Quellenangaben

Silvia Deigentesch
Bildupload: Nicole Gabler

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