Holetschek wirbt für bayerische Förderinitiative zur Post-COVID-Versorgung – Bayerns Gesundheitsminister informierte sich über Post-COVID-Grundlagenforschung am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen

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10.08.2021 12:00 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will die Versorgung von Menschen mit Corona-Langzeitfolgen vorantreiben und wirbt daher für seine Förderinitiative zum Post-COVID-Syndrom. Holetschek betonte am Dienstag anlässlich eines Besuchs bei Long-COVID-Grundlagenforscherinnen und -forschern im Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPI) in Erlangen: „Wir wollen praktische Projekte und Ansätze finden, wie wir die Versorgung fördern und damit die Behandlung für Patientinnen und Patienten optimieren können. Dafür ergänzen sich die Grundlagenforschung des MPI und die Versorgungsforschung unserer Förderinitiative sehr gut. Inzwischen sind wir mit einem guten Dutzend erster Interessenten im Gespräch. Ich ermutige die Einrichtungen und Krankenhäuser sowie Netzwerke und Verbünde, sich mit innovativen Projekten zu bewerben und so gemeinsam neue Versorgungsfelder zu erschließen.“

Holetschek lobte die Forschung des MPI zu den Ursachen für Corona-Langzeiterkrankungen. Der Minister erläuterte: „Das MPI leistet hochwertige wissenschaftliche Grundlagenforschung mit vielversprechenden Ergebnissen zu den Ursachen von Post-COVID-Symptomen. Die im MPI-Erlangen durchgeführte physikalische Charakterisierung von Blutzellen bietet eine schnelle Möglichkeit, funktionelle Veränderungen dieser Zellen aufzuspüren. Die gewonnenen Daten könnten künftig als Biomarker für COVID-19 und möglicherweise andere Infektionskrankheiten auch in der klinischen Medizin zum Einsatz zu kommen.“

Professor Jochen Guck, der gemeinsam mit seinem Team die Methode entwickelt hat und derzeit geschäftsführender Direktor des MPI ist, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir heute Staatsminister Klaus Holetschek unsere Forschungsarbeiten vorstellen konnten. Die von uns entwickelte Echtzeit-Verformungszytometrie erlaubt es, im Wortsinn den Zustand von Zellen zu ertasten – und eröffnet so völlig neue Möglichkeiten, nicht nur Krankheiten wie Long-COVID, sondern beispielsweise auch Krebs besser als bisher zu diagnostizieren. Wir hoffen, dass uns die bayerische Staatsregierung weiter tatkräftig unterstützen wird, damit wir dieses Verfahren möglichst schnell in die Kliniken und Arztpraxen bringen können.“

Als Post-COVID-Syndrom beziehungsweise Long-COVID-Syndrom werden Symptome bezeichnet, die sich während oder nach einer COVID-19-Erkrankung entwickeln, länger andauern und nicht durch eine alternative Diagnose erklärt werden können. Zu den Symptomen können unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung („Fatigue“) und psychische Beschwerden, aber auch andauernde Atembeschwerden und Herz-Kreislauf-Beschwerden gehören.

In Bayern sind nach Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) im ersten Quartal 2021 18.500 Patientinnen und Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung mit einer Post-COVID-Diagnose ambulant behandelt worden. Hinzu kommen 13.500 weitere Behandlungen nach einer akuten COVID-19-Erkrankung sowie etwa 500 Patientinnen und Patienten mit einem multisystemischen Entzündungssyndrom in Verbindung mit COVID-19.

Die Zahlen sind nur bedingt aussagekräftig, weil es bislang keine offizielle Definition der Erkrankung gibt, es sich allein um Daten zur ambulanten Versorgung handelt und etwa Privatpatienten in der Aufstellung nicht erfasst sind. Basierend auf Studien schätzen Expertinnen und Experten, dass etwa zehn Prozent der Erkrankten mit Spätfolgen zu kämpfen haben. In Bayern entspräche das derzeit rund 65.000 Betroffenen, bundesweit etwa 370.000 Menschen.

Die Förderinitiative Versorgungsforschung ist Teil des Bayerischen Aktionsplans Post-COVID-Syndrom. Bayern unterstützt mit insgesamt fünf Millionen Euro Projekte, die auf die Behandlung von Spät- und Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung abzielen. Anträge können bis 31. Oktober 2021 beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gestellt werden. Das LGL steht unter der E-Mail-Adresse Post-Covid@lgl.bayern.de für Fragen rund um den Antrag zur Verfügung.

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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und PflegeMünchen

Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/

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