Es gibt einen Anspruch auf Unterstützung

zurück zur Übersicht
20.05.2018
Regen

Regen. „Die Heimunterbringung stellt uns immer auch vor die Frage: Was kostet das?“, sagt Sozialamtsleiter Horst Kuffner. Er begrüßte am Dienstagnachmittag, 15. Mai, die Teilnehmer der Pflegekonferenz. In der Konferenz, die traditionell im Rahmen der Woche der Pflege stattfindet, haben die Verantwortlichen diese Frage und alle Fragen rund um die Kosten der Heimunterbringung in den Mittelpunkt gestellt. Sie konnten dafür mit Heribert Apfelbeck vom Bezirk Niederbayern einen Experten als Referenten gewinnen. Er ging in seinem Vortrag auch auf die Leistungen der Angehörigen ein.

Apfelbeck berichtete davon, dass Pflegebedürftige einen Anspruch auf eine Heimunterbringung haben, sollten sie diese nicht selbst bezahlen können, dann werden sie vom Staat durch Leistungen der Sozialhilfe unterstützt. „Im Rahmen der Selbsthilfe ist der Hilfesuchende verpflichtet zunächst sein eigenes Einkommen und sein eigenes Vermögen einzusetzen. Es ist zudem verpflichtet, die ihm zustehenden geldwerten Rechte, also bestehende Ansprüche gegenüber Dritten, zu realisieren“, sagte Apfelbeck. Wobei man immer die Einzelsituation berücksichtigen müsse. Ein klassisches Beispiel sei das Ehepaar, bei dem ein Partner ins Heim geht, der andere aber zuhause lebt. „Dem Ehepartner zuhause verbleibt ein Garantiebetrag für den täglichen Lebensunterhalt“, betont der Experte. Es müsse also keiner die Befürchtung haben, dass der andere Partner kein Auskommen mehr hat.

Apfelbeck informierte in seinem Referat auch über Begriffe wie Vermögen und Freibeträge. So sprach er auch über mögliche Schenkungsrückforderungen. Hier gilt die Regel, dass Schenkungen innerhalb von zehn Jahren zurückgefordert werden müssen, wenn es keine schwerwiegenden Gründe gibt, die dagegen sprechen. So dürften beispielsweise sogenannte Anstandsschenkungen nicht zurückgefordert werden.

Sozialamtsleiter Horst Kuffner bedankte sich beim Referenten Heribert Apfelbeck und überreichte ihm einen Präsentteller mit Schmankerln aus der Region.Sozialamtsleiter Horst Kuffner bedankte sich beim Referenten Heribert Apfelbeck und überreichte ihm einen Präsentteller mit Schmankerln aus der Region.

Der Referent ging aber auch auf Leistungen, die von Angehörigen erbracht werden müssen, ein. Verwandte in grader Linie, also Kinder oder Eltern, seien zum Unterhalt verpflichtet. Hier gebe es aber großzügige Freibeträge, grundsätzlich sei ein Unterhalt nur bei Leistungsfähigkeit zu bezahlen. Hier werde das Einkommen und Vermögen geprüft, auch Schulden würden hier berücksichtigt. „Das selbstbewohnte Haus wird nicht angeschaut“, betonte der Experte und wies darauf hin, dass man auch Rücklagen bilden dürfe.

Der Referent beantwortete alle Fragen rund um das Thema und wies auf die Beratungsleistungen des Bezirks Niederbayern hin. Zum Abschluss verteilte er die Informationsbroschüre „Hilfe in Alten- und Pflegeheimen“, das Heft ist kostenlos beim Bezirk erhältlich und gibt weitreichende Informationen rund um das Thema.

Zum Abschluss bedankte sich Sozialamtsleiter Horst Kuffner beim Referenten Heribert Apfelbeck. Kuffner überreichte ihm einen Präsentteller mit Schmankerln aus der Region.


- SB


Landratsamt RegenRegen

Quellenangaben

Landratsamt Regen

Sie möchten Ihren Bericht regional bewerben?

Alle Informationen und Ihren Ansprechpartner finden Sie HIER.



Kommentare

Bitte registrieren Sie sich um hier Kommentare eintragen zu können!
» Jetzt kostenlos Registrieren oder haben Sie Loginprobleme?


Ähnliche Berichte

Nicht die Kranken müssen sich anpassenRegen Zur Pflegekonferenz lud der Agendaarbeitskreis 21 Soziales alle Experten des Landkreises Regen ein, um über das Thema Demenz zu sprechen. Die Teilnehmerrunde wurde vom stellvertretenden Landrat Helmut Plenk und Natalie Walter (Gesundheitsregion plus Arberland) begrüßt.Mehr Anzeigen 05.10.2019Personalmangel erschwert die PflegeRegen „Es ist gut, wenn sich die Pflege und die Gemeindevertreter an einem Tisch versammeln“, sagte Pfarrer Matthias Schricker bei seiner Begrüßung zur Pflegekonferenz in Regen. Als Vorsitzender des Agendaarbeitskreises Soziales hatte er zu dem Treffen eingeladen.Mehr Anzeigen 11.10.2018Die Pflege im FokusRegen Der Agenda Arbeitskreis Soziales unter Leitung von Pfarrer Matthias Schricker hat nochmals auf die „Woche der Pflege der Pflege und Betreuung im Landkreis Regen“ zurückgeblickt.Mehr Anzeigen 21.09.2018Überschwemmungsgebiet: Unterlagen liegen ausRegen Das Landratsamt Regen hat das förmliche Anhörungsverfahren zur Festsetzung des Überschwemmungsgebietes am Großen Regen für den Bereich der Stadt Zwiesel eröffnet.Mehr Anzeigen 23.01.2017Minister Brunner will „neugierig auf Bayern machen“Regen Der Landkreis präsentiert sich auf der Grünen Woche - „Wir laden alle ein nach Bayern zu kommen“, mit diesen Worten eröffnete Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Betrieb in der Bayernhalle auf der Grünen Woche in Berlin. Brunner erinnerte am Donnerstagmorgen, 20. Januar, die Aussteller daran, dass sie „in den kommenden zehn Tagen das Gesicht Bayerns sind“.Mehr Anzeigen 23.01.2017Trinkwasserbefunde vorlegenRegen Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Regen weisen darauf hin, dass zahlreiche Betreiber von privaten Wasserversorgungsanlagen (Hausbrunnen) für 2016 noch keinen Untersuchungsbefund beim Gesundheitsamt Regen vorgelegt haben.Mehr Anzeigen 19.01.2017