Am Freitagabend veranstalteten die Bereitschaften Grafenau und Wolfstein, zusammen bilden sie den Einsatzleitbereich Nationalpark, eine gemeinsame Ausbildung zum Thema: Karte und Kompass, GPS und Einsatztaktik bei einer Vermisstensuche.
Am Samstag trafen sich die Grafenauer Bergretter um 10.00 Uhr, um die von einem ortsansässigen Telekomgeschäft gestifteten Fleece-Westen in Empfang zu nehmen. Kaum wieder zu Hause kam um 11.16 Uhr die Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle Passau: Bergrettung – Rettungsdiensteinsatz auf dem Wanderweg zwischen Spiegelau und Klingenbrunn. Kreislaufkollaps.
Nur knappe 15 Minuten später rückten die Grafenauer Christian Mies, Matthias Stockbauer, Anton Schmeller, Manuel Weber-Stockbauer, Maria Wittensöllner, Alexander Ehrnböck, Andreas Strozewski und Rainer Pinker zusammen mit dem Dienst habenden Einsatzleiter Sigi Stockbauer aus.
Bei der Ankunft der Bergretter hatte sich die Besatzung des bereits anwesenden Rettungswagens des IMS ( International Medical Services ) Riedlhütte schon zu Fuß zur Patientin aufgemacht. Die knapp 79 - jährige Urlauberin wurde vom sie begleitenden Sohn, der Arzt ist, zusammen mit den Sanitätern erstversorgt, die Bergretter kümmerten sich noch um den entsprechenden Kälteschutz, lagerten sie im Bergesack und transportierten sie mit dem neuen Nachläufer auf ihren eigenen Wunsch zum Auto ihres Sohnes.
Da die Gerätschaften ohnehin schon „ausgepackt“ waren, schloss Anton Schmeller kurzerhand eine Motorschlitteneinweisung und - ausbildung mit einiger Anwärtern an.
Um 16.oo Uhr trafen sich Grafenauer und Wolfsteiner Bergwachtler erneut, um eine Seilbahnevakuierung zu trainieren.
Zuerst besprach man im Stützpunkt Almberg noch im Warmen das Szenario, dann gings bei grimmigen Temperaturen zur Seilbahn. Dr. Ludwig Gumminger demonstrierte zunächst die Bergung von zwei Personen, anschließend konnte es jeder unter Aufsicht selbst versuchen, denn „Ein Bergretter alleine hilft hier nichts, hier ist Teamwork gefragt“.
Und am Sonntag um 9.19 Uhr gings gleich mit einem erneuten Ernstfall weiter – eine Person wurde in Finsterau vermisst.
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Doch die Einsatzserie riss nicht ab.
Am Montag kam um 16.47 Uhr der nächste Alarm von der Leitstelle: Unfall auf dem Schlittenhang in Neuschönau.
Bergwachteinsatzleiter Mathias Simmet fuhr mit dem Einsatzleiterfahrzeug direkt zum Unfallort, die Kameraden Sigi Stockbauer, Christian Mies, Manuel Weber-Stockbauer, Matthias Stockbauer, Maria Wittensöllner, Nicole und Pascal Sigl, Holger Meininger und Paul Hotham brachen mit dem erforderlichen Equipment von der Bergrettungswache auf bzw. machten sich mit dem Privat-PKW direkt von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus auf den Weg zum Einsatzort.
Als Mathias Simmet am Unfallort eintraf, wurde die 46-jährige Urlauberin mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung bereits vom IMS Riedlhütte und dem anwesenden Notarzt erstversorgt, es wurde für ihren Wärmeschutz gesorgt und die Feuerwehr Neuschönau kümmerte sich um den Verkehr, da die Straße durch den Rettungswagen komplett versperrt war.
Die bald darauf eintreffenden ersten Bergwachtler konnten die Patientin sofort in die Vakuummatratze betten und im Akia mit dem Motorschlitten den kurzen Weg zum Rettungswagen transportieren. Dieser brachte sie anschließend in eine Klinik.