Am Freitagabend (27.10.) hatte die Region Bayerwald der Bergwacht Bayern in die "Stoaberghüttn" in Schöfweg zu einer Infoveranstaltung eingeladen, um das geplante Projekt "Bergwacht Schöfweg" vorzustellen und Interessenten zu akquirieren.
Regionalleiter Robert Heilig, sein Stellvertreter Walter Winter und der Leiter der Regionalgeschäftsstelle Tobias Vogl konnten gut 40 Besucher begrüßen. Besonders erfreut zeigte sich Heilig, dass auch die Bürgermeister von Schöfweg, Innernzell, Schöllnach und Zenting vertreten waren udn damit ihre Unterstützung signalisierten. Daneben waren auch Feuerwehren, Sportvereine, das BRK, Harald Keller, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Grafenau sowie Max Denk, Chef der Bergwacht Deggendorf mit Kameraden vertreten.
Heilig erläuterte zunächst, dass in Schöfweg Drachenflieger, Loipen und Skilifte neben Wanderern im Sommer und Winter, aber auch Arbeiten in den ausgedehnten, zum Teil nur schwer zugängigen umliegenden Wäldern mit entsprechenden Risiken einen nicht unerheblichen Versorgungsbedarf darstellen; im Notfall benötige jedoch sowohl die Bereitschaft Grafenau als auch die Bergwacht Deggendorf aufgrund der Entfernung eine geraume Zeit, um vor Ort sein zu können.
Von links: Robert Heilig (Regionalleiter der Region Bayerwald), Leopold Ritzinger (Bürgermeister von Zenting und Vorsitzender der Gebietskörperschaft Tourismus Sonnenwald), Alois Oswald (Bürgermeister Markt Schöllnach), Sepp Kern (Bürgermeister von Innernzell), Walter Winter (stellvertretender Regionalleiter der Region Bayerwald), Martin Geier (Bürgermeister von Schöfweg), Robert Haidn (BRK und Feuerwehrvorstand Schöfweg), Tobias Vogl (Leiter der Regionalgeschäftsstelle)
Anschließend erläuterte er den Anwesenden die Aufgaben der Bergwacht, die Berg- und Höhlenrettung, Seilbahnevakuierung sowie Katastrophen- und Umwelteinsätze umfassen. Die rund 7000 Notfälle und die ca. 1000 Sondereinsätze, wie zum Beispiel die Bergung eines Fluggerätes aus einem Baum, werden von rund 3200 Bergwachtmännern/-frauen zusammen mit zirka 950 Anwärtern der Bergwacht Bayern ehrenamtlich geleistet, wobei der Einsatz eines Helikopters immer häufiger erforderlich ist.
Anschließend informierte Heilig über die Voraussetzungen und die Ausbildung zum Bergretter, wobei erbetonte, dass die Ausbildung in den sieben Regionen, die die Bergwacht Bayern bilden, einheitlich durchgeführt wird. Die Region Bayerwald umfasst derzeit 20 Bereitschaften mit 24 Bergrettungswachen.
Sehr anschaulich führte Heilig mit Hilfe beeindruckender Fotos den Anwesenden die Ausbildungsteile "Luftrettung" und Seilbahnevakuierung" vor Augen, die seit einiger Zeit im ZSA (Zentrum für Sicherheit und Ausbildung) in Bad Tölz in der Halle, aber unter sehr realistischen Bedingungen erlernt und trainiert werden können.
Als "Starthilfe" sicherte der Regionalleiter neben der üblichen Ausrüstung den Schöfwegern ein geländegängiges Rettungsfahrzeug und ein schneetaugliches ATV zu, was von der Bergwacht Bayerwald zur Verfügung gestellt werden kann.
Heilig betonte, dass eine eventuelle Bergwacht Schöfweg keine Konkurrenz zu Feuerwehr, HvO und Rettungsdienst, sondern im Sinne der Patienten eine Ergänzung darstellen sollte. Sein Ziel sei es, den Wintervorsorgedienst mit zwei Leuten vor Ort sowie der Unterstützung der Nachbarbereitschaften Grafenau und Deggendorf sicherstellen zu können.
Man hört Robert Heilig aufmerksam zu.
Bevor das Auditorium Fragen stellen konnte, ergriff der Bürgermeister von Schöfweg, Martin Geier, das Wort.
Besonders erfreut zeigte er sich, dass die Amskollegen der Region Sonnenwald mit dem Vorsitzenden der Gebietskörperschaft Tourismus, Leopold Ritzinger, zugleich Bürgermeister von Zenting, Bürgermeister Alois Oswald aus Schöllnach und Bürgermeister Sepp Kern aus Innernzell durch ihre Anwesenheit die Unterstützung des Vorhabens demonstrierten; einzig Grattersdorf war leider nicht vertreten - Norbert Bayerl war am selben Tag verstorben. Aber auch die übrigen umliegenden Gemeinden haben Geier im Vorfeld bereits ihre Unterstützung zugesichert.
Geier betonte, dass Schöfweg alleine das Ganze nicht stemmen könne und unbedingt auf Hilfe aus den Nachbargemeinden angewiesen sei, was ja längerfristig auch die Notfallversorgung der Region insgesamt verbessern werde.
Im Anschluss an eine rege Fragerunde mit aufschlussreichen Antworten trugen sich in die ausliegende Liste bereits 17 Männer und Frauen ein, die nun automatisch über weitere Aktivitäten informiert werden.
Interessenten, die nicht an der Infoveranstaltung teilnehmen konnten, können sich an Tobias Vogl, Leiter der Regionalgeschäftsstelle Bergwacht Bayerwald unter 0991/38308182 oder Tobias.Vogl@bergwacht-bayern.org wenden.