Unternehmen in Freyung-Grafenau untereinander und nach Passau vernetzt

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19.08.2015
Passau

Unternehmen mit Sitz im Landkreis Freyung-Grafenau sind stark mit dem eigenen Landkreis verflochten. Ebenso zeigen sich starke wirtschaftliche Beziehungen zur angrenzenden Region Passau. Das ergibt eine Standortverflechtungsstudie, die die IHK Niederbayern zusammen mit der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz beim Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung in Auftrag gegeben hat. Demnach beziehen 73 Prozent der Betriebe ihre Vorleistungen innerhalb der eigenen Landkreisgrenze und 85 Prozent setzen dort auch ihre Waren und Dienstleistungen ab. Alois Atzinger, Vorsitzender des IHK-Gremiums Freyung-Grafenau, erklärt die Ergebnisse so: „Die starke regionale Verflechtung gilt besonders für die große Gruppe der kleinen Betriebe, die unsere Unternehmenslandschaft prägen. Mit zunehmender Größe und Wirtschaftskraft der Unternehmen steigt die Anzahl überregionaler Verflechtungen.“ Für HWK-Präsident Dr. Georg Haber machen die Ergebnisse deutlich, dass die vielen kleinen und mittleren Betriebe gerade für ländliche Regionen von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind, sie stellen mit ihren Produkten und Dienstleistungen dort ein wichtiges Standbein dar.

Dr. Haber, Foto: Graggo
Dr. Haber, Foto: Graggo

Daneben zeigt die Studie: Geografische Nähe und Erreichbarkeit sind wichtige Faktoren für wirtschaftliche Verflechtungen, gerade mit Blick auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. „Jedes zehnte Unternehmen in Freyung-Grafenau bezieht Vorleistungen aus dem Raum Budweis – das ist unter allen niederbayerischen Regionen der höchste Wert. Auch die Vernetzung Richtung Oberösterreich ist hier über dem niederbayerischen Durchschnitt“, berichtet Atzinger. Ungeachtet dieser überdurchschnittlich starken Beziehung zu den Grenzregionen orientieren sich die heimischen Unternehmen insgesamt noch deutlicher nach Passau und in Richtung Westen. Letzteres Phänomen zeigt sich Atzinger zufolge aber genauso für Niederbayern insgesamt. Bei der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen kooperieren die Unternehmen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau am häufigsten mit dem Landkreis Deggendorf (zehn Prozent), dicht gefolgt von Institutionen im eigenen Landkreis (sieben Prozent). „Gerade für kleine und mittelständische Betriebe sind regionale Hochschulen und Technologiezentren wichtige Partner im Bereich Forschung und Entwicklung“, meint dazu Atzinger.
Dr. Haber ist es wichtig, dabei auch die berufliche Bildung im Blick zu haben. Bei Aus- und Weiterbildungskooperationen finden Unternehmen ihre Partner insbesondere im eigenen sowie im Nachbarlandkreis Deggendorf. Dabei kooperieren gerade die kleineren Betriebe mit den Kammern, aber auch den berufsbildenden Schulen, die gleichzeitig ein bedeutender Partner speziell bei der Personalgewinnung sind.
Für die Studie wurden insgesamt 732 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Niederbayern zu ihren wirtschaftlichen Verflechtungen und Kooperationen befragt. Eine Kurzfassung der Studie ist abrufbar unter www.ihk-niederbayern.de/standort beziehungsweise www.hwkno.de/standortverflechtungsanalyse.


- AB


IHK für Niederbayern in PassauPassau

Quellenangaben

Text:IHK Niederbayern
Foto: Graggo

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