Die Bären sind los

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11.09.2014
Grafenau

Was haben Grafenau und Frankfurt am Main gemeinsam?

Es sind die Bären des Bildhauers Reinhard Dachlauer. Während der Bär in Grafenau auf dem Platz zwischen Nationalparkverwaltung-Rathaus-Sparkasse steht, befindet er sich in Frankfurt auf dem Platz vor dem Börsengebäude.

Der Künstler Reinhard Dachlauer (*1922 in Frankfurt/Main, †1995 in Würzburg) gilt als einer der bedeutendsten Tierplastiker der Gegenwart. Seit 1988 steht der von ihm erschaffene Bronze-Bär vor der Frankfurter Börse. In seinem Testament verfügte er, dass nach seinem Tod eine Kopie dieses Kunstwerkes, das bis dahin im Garten der Familie Dachlauer stand, als Geschenk an die
Nationalparkverwaltung in Grafenau gehen solle. Denn Dachlauer fühlte sich dem Nationalpark Bayerischer Wald sehr verbunden. Im Zuge der Vorplatzgestaltung Nationalparkverwaltung-Rathaus-Sparkasse im Jahr 2009 kam der Bär dann zu seinem heutigen Standort.

 

Die Bärenstadt Grafenau

Für Grafenau hat die Plastik einen hohen emotionalen Stellenwert, ist der Bär doch das Wappentier der Säumerstadt. Seit über 500 Jahren blickt der Bär auf dem Wappen über die Zinnen der Wehrmauer. Meister Petz war in den Wäldern rund um Grafenau heimisch. Zu dieser Zeit fanden auch Bärenjagden statt, davon zeugen noch heute Flurnamen wie Bärnstein. Wer heute lebende Bären in und um Grafenau sehen will, der besucht am besten das Tierfreigelände im Nationalpark Bayerischer Wald in der Nachbargemeinde Neuschönau.


Der Bär auf dem Platz zwischen Nationalparkverwaltung-Rathaus-Sparkasse in Grafenau.
Foto: Stefan Behringer

 

Das Börsenpaar Bulle und Bär

Am Platz vor der Frankfurter Börse hat sich zum Dachlauer Bär ein Bulle gesellt. Das Börsen-Paar Bulle und Bär soll auf das 16. Jahrhundert zurückgehen: Einen spanischen Literaten erinnerte das Treiben der Börsenhändler in Amsterdam an eine besondere Variante des Stierkampfes in Südamerika, wo Bullen gegen Bären kämpften. Ein Bär haut mit der Tatze von oben nach unten, wenn er nach einem Gegner oder Opfer schlägt. Umgekehrt stößt der Bulle mit den Hörnern von unten nach oben. Für die Aktienmärkte bedeutet das:  Die Bären stehen für einen Rückgang der Kurse, während die Bullen den Wert der Aktien nach oben befördern.

 


Serie: Zeitreise - Geschichten aus der RegionStädte, Märkte, Gemeinden - von der Entstehung bis zur Neuzeit.

Quellenangaben

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

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