Bei einer Routinepeilung durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Regensburg wurde Ende 2016 festgestellt, dass die Überdeckung des Donaudükers am rechten Ufer nicht mehr das erforderliche Mindestmaß erfüllt. Anstatt der benötigten Mindestüberdeckung von 2,50 m beträgt die Deckschicht an dieser Stelle nur mehr ca. 1,20 m. Um die wichtigen Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur nicht zu gefährden, wurde unmittelbar nach bekannt werden des Mangels die Maßnahme beschränkt ausgeschrieben. Die Vilshofener Firma Domarin erhielt den Zuschlag und hat diese Woche mit den Arbeiten begonnen.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Der Donaudüker führt die wichtigsten Ver- und Entsorgungsleitungen von und zur linken Donauseite. Damit ist er einer der elementarsten Bausteine für das kilometerlange Kanal- und Leitungsnetz in unserer Stadt. Die städtische Infrastruktur zu erhalten, zu pflegen und vor allem zu sichern ist eine unserer originären Aufgaben, die wir mit größter Sorgfalt und größtem Verantwortungsbewusstsein erfüllen.“
Der Düker verläuft unter der Donausohle zwischen der Kläranlage in Haibach und dem Pumpwerk bei der ZF Friedrichshafen AG. Er ist einer der beiden Hauptzuläufe zur Kläranlage und gewährleistet die Abwasserentsorgung der linken Donauseite. Auch der Ablauf des gereinigten Abwassers wird über den Düker zur linken Donauseite geleitet. Die beiden Abwasserleitungen, sog. Schleudergußrohre, des Dükers haben einen Durchmesser von 600 und 800 mm und bestehen aus duktilem Gußeisen mit Schubsicherung, sind innenzementiert und haben außen einen bituminösen Überzug. Durch die größere Röhre wird das gesamte Abwasser der linken Donauseite zur Kläranlage geleitet. Durch das zweite Rohr wird das gereinigte Abwasser wieder zur linken Donauseite geleitet, wo sich die Einleitstelle in den Vorfluter befindet. Die Abwasserleitungen des Donaudükers entwässern den gesamten linken Donausammler. Dies betrifft alle Anwesen der Ortsteile Grubweg und Hacklberg.
v. l.: Hans Jörg Wagmann (Ingenieurbüro Wagmann), Matthias Biber (Ingenieur-Büro Wagmann), Baureferent Wolfgang Seiderer, Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Johann Brunner (Fa. Domarin), Holger Eckhardt (Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Regensburg – Außenstelle Passau), Gottfried Weindler (Geschäftsführer SWP GmbH), Thomas Teichmann (Leiter Stadtentwässerung), Erwin Gattermann (Stadtentwässerung), Michael Wasner (SWP GmbH)
Damit die Ausführung möglichst umweltschonend und kostengünstig erfolgten kann, werden rund 2.400 m³ Kies in der Nähe des Einbauortes aus der Donau gebaggert und über dem Düker wieder in das Wasser eingelassen.Da auch eine Trinkwasserleitung (DN300) aus geschweißtem Stahl mit einer Kunststoffummantelung, eine Gashochdruckleitung (DN250) und vier Kabelschutzrohre (DN150) für die Stromversorgung in dem Düker durch die Donau verlaufen, ist auch die Stadtwerke Passau GmbH an der Maßnahme finanziell beteiligt.
Die Gesamtkosten für die Unterhaltsmaßnahme belaufen sich auf ca. 225.000 Euro, wovon die Stadtwerke Passau GmbH 40 % übernimmt. Die Vergabe der Arbeiten wurde im Ausschuss für Bauen und Liegenschaften am 01.06.2017 vergeben.
Die Strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung zum Bau des Dükers wurde im Jahre 1978 beantragt. Gebaut wurde der Düker im Jahre 1980. Der Düker hat eine Länge von ca. 291 m.
Der Baubeschreibung aus dem Jahre 1980 zufolge führte nach Abbaggerung des Flusskieses bzw. des Flussgerölls ein Bohrschiff die Unterwassersprengarbeiten durch. Der Aushub der Dükerrinne wurde in Klappschuten verladen und zur Umschlagstelle gebracht. Nach Fertigstellung der Dükerrinne erfolgte die Kontrolle der Tiefe und Breite des Grabens mittels Peilmessungen. Der Düker wurde an Land auf einer Unterkonstruktion vorgefertigt und neben der verlängerten Donaudükerachse aufgebaut. Der Düker wurde in 2 Abschnitten hergestellt. Nach Aufbau der jeweiligen Dükerhälften erfolgte eine Druckprobe der einzelnen Rohrstränge. Der Donaudüker wurde dann mittels Zugwinde so weit vorgezogen, dass das Ende des ersten Teils genau neben dem Anfang des zweiten Teils lag. Beide Teile wurden dann miteinander verschweißt. Anschließend erfolgte der Einzug des gesamten Dükers.
Düker werden genutzt, damit Flüssigkeiten Hindernisse, wie in diesem Fall die Donau, überwinden können, ohne dass Pumpen eingesetzt werden müssen. Dabei nutzt man das Prinzip der kommunizierenden Röhren, wonach sich Flüssigkeiten in miteinander verbundenen Röhren stets auf das gleiche Niveau einpegeln. Fließt nun auf einer Seite immer neue Flüssigkeit hinzu, so erreicht sie auf der anderen Seite dasselbe Höhenniveau und kann fast ohne Höhenverlust dort weitergeleitet werden.