Heimat-Liebe: Alexander Lenz, Großbritannien

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01.05.2017
Waldkirchen

Von Waldkirchen aus ist der promovierte Physiker, Akrobat und ehemalige aktive Gewichtheber jetzt im United Kingdom als Physikprofessor an der Universität Durham gelandet. Über seine Heimat-Liebe spricht er im Interview mit WAIDLER.COM.

 

Wo sind Sie in der Region aufgewachsen?

In Sassbach bei Waldkirchen.

 

Wo sind Sie jetzt? Was machen Sie dort?

Meine Frau, meine beiden Söhne Leon (13) und Kilian (9) und ich leben seit 2012 in Durham, Nordengland. Das erste halbe Jahr war meine Stieftochter Miriam auch bei uns und hat hier Deutsch unterrichtet; nun lebt und arbeitet sie in München. Ich bin an der Uni Durham Professor für theoretische Physik. Meine Frau pendelt mehrmals im Jahr nach Deutschland, um dort als Ärztin Gesundheitsseminare zu leiten.

 

Professor für Teilchenphysik in Durham, England: Dr. Alexander Lenz

 

Was ist Ihr Lieblingsort in der alten Heimat?

Sassbach, Waldkirchen und insbesondere die Saussbachklamm.

 

Welcher Ort fasziniert Sie an Ihrem aktuellen Lebensmittelpunkt?

Die Altstadt von Durham: Kathedrale und Schloss.

 Strongmanwettkampf mit nordenglischen "Rabauken"

 

Was schätzen Sie an der Mentalität in der alten Heimat?

Humor und eine entspannte Einstellung.

 

Welche neuen, für Sie persönlich wertvollen Charaktereigenschaften haben Sie bei Menschen an Ihrem aktuellen Lebensmittelpunkt kennengelernt? Was ist komplett anders?

Durham ist ähnlich wie der Bayerische Wald etwas weiter "vom Schuss" weg und ich denke das prägt die Menschen positiv. Wirklich neue Charaktereigenschaften habe ich nicht kennengelernt; ich würde eher sagen, dass bereits bekannte Eigenschaften unterschiedlich ausgeprägt sind. Insofern man vom "Engländer an sich" sprechen kann, würde ich ihn vielleicht als weniger direkt bezeichnen und zu überschwänglichem Lob tendierend (lacht, Anm. der Red.) Was in Sassbach ein "basst scha" ernten würde, kriegt hier gleich mal ein "fantastic".  

 Familienausflug an die irische Küste

 

Wie viel Heimat steckt noch in Ihnen? Haben Sie sich mittlerweile „akklimatisiert“? Kommen Sie manchmal zurück, um aufzutanken?

Wir sind sehr gut in England integriert und haben einen großen britischen Freundeskreis. Neben dem Beruf machen wir weiterhin sehr viel Akrobatik, nun auch mit unseren Kindern. Wir reisen oft mit der Familie an Wochenenden in England, Schottland und Irland rum, um dort Akrobatik zu unterrichten oder aufzutreten. Dennoch fühle ich mich noch mit meiner Heimat verbunden. Wir pflegen die Kontakte zu Familie und Freunden sehr und bekommen regelmäßig Besuch. Daheim spreche ich mit den Jungs nur bairisch und ab und zu gibt es mal einen "Komödienstadl" via Youtube. Mindestens einmal pro Jahr sind wir in Deutschland, und meine Jungs haben in den letzten drei Jahren je zwei bis drei Wochen meine alte Grundschule und mein altes Gymnasium in Waldkirchen besucht. 

 Besuch in Sassbach bei Muttern

 

Wenn Sie Ihre Heimat-Liebe in Worten formulieren sollen, dann sagen Sie ...?

… Basst scha!

 

Vielen Dank für das Gespräch.


Serie: Heimat-LiebeIn unserer Serie Heimat-Liebe erzählen wir von Menschen, die zwar zum Teil schon vor vielen Jahren ausgewandert sind, deren Herz jedoch noch immer für die Heimat Niederbayern, Bayerischer Wald schlägt.

Quellenangaben

Fotos: Alexander Lenz

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