Bereitschaftsleiter Harald Keller hatte am Freitag (24.03.) alle Bergwachtler und Förderer der Bergwacht zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen in den Gasthof „Lusenblick“ nach Grüb eingeladen.
Auch Bürgermeister Niedermeier war der Einladung gefolgt.
Nach der Begrüßung bat der Bereitschaftsleiter zunächst alle Anwesenden, sich zu einer Gedenkminute an die verstorbenen Kameraden von ihren Plätzen zu erheben.
Anschließend erteilte er Mathias Simmet als Verantwortlichem für die Finanzen das Wort.
Simmet trug den Anwesenden die Ausgabenseite im Vergleich zur Einnahmenseite vor und stellte fest, dass trotz einer sehr sparsamen Haushaltsführung die Kasse nach unumgänglichen Ausgaben am Jahresanfang wie z.B. den Versicherungen schon wieder Ebbe hat.
Der Bericht des Ausbildungsleiters stand als nächstes auf der Tagesordnung.
Matthias Stockbauer fasste zunächst die Ausbildung zusammen.
Standards an Verletzungen und Erkrankungen wurden ebenso wie Grundlegendes im Umgang mit dem Fahrzeug, den Schneeketten und ähnlichem aufgefrischt. Pflichtthemen wie „Blaulichtunterweisung“ und „Sicherheitsunterweisung Luftrettung“ zeigten bei den Einsätzen 2016 mehrmals ihre Bedeutung.
Daneben wurden aber auch Themen wie „Gefahren und Risiken im Bergwachteinsatz“ behandelt, Einsatztaktik und Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Kollegen der Bereitschaft Wolfstein im zum 01.06. aus der Taufe gehobenen Einsatzleitbereich Nationalpark und wie die neue EDV der Bergrettungswache im Einsatz unterstützend eingesetzt werden, erarbeitet. Daneben fanden aber auch Übungen im Gelände statt.
Derzeit hat die Bereitschaft noch drei Anwärter.
Anton Schmeller legte 2016 nach Winter-, Naturschutz- und Notfallmedizin- als letztes die Sommerprüfung mit Erfolg ab und konnte somit in die Reihe der vollständig ausgebildeten Bergretter aufgenommen werden.
Neben den regulären Ausbildungsterminen wurden aber auch regionale und überregionale Veranstaltungen sehr fleißig besucht, so z.B. die Ausbilderlehrgänge am Arber, das Windentraining mit der Bundespolizei-Fliegerstaffel am Dreisessel, die Ausbildungsmodule „Einsatzleitung im Großschadens- und Katastrophenfall“, „Lehrgang für Führungskräfte“ sowie „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ in Bad Tölz.
Einen besonderen Dank sprach Stockbauer Anton Schmeller aus, der in Rekordzeit bereits zwei Drittel der Ausbildung zum Einsatzleiter, eine Ausbildung, die ebenfalls in Bad Tölt stattfindet, absolvierte hat.
Den Abschluss bildete der Bericht von Bereitschaftsleiter Harald Keller.
Er beschrieb das Jahr 2016 als ein Jahr, in dem in mehreren Bereichen Weichen für die Zukunft gestellt wurden. Zum einen musste die Organisation des Einsatzleitbereichs Nationalpark erarbeitet werden, wobei Keller diesen Zusammenschluss zum 01.06.2016 als „Meilenstein in der Geschichte der Bergwacht Grafenau“ bezeichnete.
Zeitgleich wurde der Digitalfunk eingeführt, was neben dem Tausch der Funkgeräte in den Fahrzeugen auch eine intensive Schulung bedeutete.
Mario Moser legte aus beruflichen Gründen das Amt des Fahrzeugwartes nieder, so dass das „Ressort Verantwortlicher Technik“ seither dankenswerter Weise von Anton Schmeller ausgeübt wird.
Daneben wurde das „HiOrg“ eingeführt, ein Programm, das eine modernen Verwaltung der Mitarbeiterdaten sowie der Ausbildungen und Versammlungen ermöglicht.
von links: Christian Mies (Revisor), Mathias Simmet (Resort Finanzen), Bürgermeister Max Niedermeier, Matthias Stockbauer (Resort Ausbildung), Harald Keller (Bereitschaftsleiter), Thomas Mixa (stellvertretender Bereitschaftsleiter), Andreas Strozewski (Hüttenwart), Anton Schmeller (Resort Technik)
Es fehlen: Dr. Bodo Strößenreuther (stellvertretender Bereitschaftsleiter) und Peter Mixa (Revisor)
Aus beruflichen Gründen der Bergretter sind neben Aus-, Weiterbildungs- und Versammlungsterminen weitere persönliche Treffen fast unmöglich, so dass ein „Forum“ eingeführt wurde, wo jeder rasch über wichtige Themen informiert werden und sein Meinung dazu abgeben kann.
Zu Schluss fasste Keller die Bereitschaft noch kurz in Zahlen zusammen:
Die Bergwacht Grafenau besteht derzeit aus 13 Aktiven, 19 Inaktiven und drei Anwärtern.
Im Jahre 2016 wurde insgesamt 23 Einsätze geleistet: zwei im Winter, 14 im Sommer, drei Sonder- und vier Fehleinsätze, wobei acht Mal mit einem Helikopter zusammen gearbeitet wurde.
Kassenprüfer Christian Mies erklärte den Anwesenden, dass er zusammen mit Peter Mixa die Kasse auf Herz und Nieren ohne jegliche Beanstandung geprüft hat und beantragte die Entlastung der Bereitschaftsleitung einschließlich des Verantwortlichen für Finanzen. Diesem Antrag wurde einstimmig stattgegeben.
Nachdem Harald Keller die Ehrung der altgedienter Kameraden vorgenommen hatte (Anm: dazu habe ich einen Extrabericht gemacht) und zum Punkt „Neuwahl“ kommen wollte, ergriff der stellvertretender Bereitschaftsleiter Thomas Mixa das Wort.
Er dankte Harald Keller im Namen aller Kameraden und Kameradinnen für die immer souveräne Lösung seiner manchmal nicht ganz leichten Aufgabe und die hervorragend geleistete Arbeit als Bereitschaftsleiter. Als Nervennahrung gab es eine Flasche Wein. Für Kellers Frau Annette überreichte er ihm einen Blumenstrauß als Danke dafür, dass sie „uns den Harald, obwohl er die ganze Woche beruflich bedingt nicht zu Hause ist, trotzdem zu Verfügung stellt.“
Unter der Leitung von Bürgermeister Max Niedermeier wurden die Neuwahlen durchgeführt.
Das Ergebnis bestätigte jeweils einstimmig die bisherigen Amtsinhaber:
Harald Keller leitet als Bereitschaftsleiter weiterhin die Geschicke der Bereitschaft, Thomas Mixa und Dr. Bodo Strößenreuther stehen im wieder als Stellvertreter zur Seite.
Als Revisoren wurde Christian Mies und Peter Mixa im Amt bestätigt.
Bürgermeister Max Niedermeier dankte den Bergwachtlern für ihre Arbeit, gratulierte den Geehrten und den Wiedergewählten und überbrachte ein Geschenk, worüber sich alle riesig freuten: eine Unterstellmöglichkeit für den immer größer werdenden Fuhrpark. Harald Keller bedankte sich dafür beim ihm sehr herzlich, da so ein sehr großes Problem gelöst ist.
Da es keine Wünsche und Anträge gab, beschloss der alte und neue Bereitschaftsleiter den offiziellen Teil und wünschte allen noch einen schönen Abend und gute Unterhaltung.