Zwei neue Vorhaben im Landkreis Regen dürfen nach jüngstem Beschluss der „Lokalen Aktionsgruppe (LAG) ARBERLAND e.V.“ auf Fördergelder aus dem EU-Programm LEADER hoffen. Zu diesen und weiteren Themen hatte der LAG-Beirat Ende Februar im vhs-Bildungszentrum Regen getagt.
Nach dem Grußwort des zweiten 2. LAG-Vorsitzender Herbert Altmann bat Dr. Eberhard Pex, LEADER-Koordinator Niederbayern, die Anwesenden darum, sich im Rahmen ihrer Beschlüsse auf die „regional förderlichsten“ Projekte zu konzentrieren - schließlich lägen dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten derzeit 90 Anträge aus Niederbayern vor, von denen 80 bereits bezuschusst bzw. bewilligt seien. Man dürfe die Fördertöpfe zahlreicher Lokaler Arbeitsgruppen deshalb schon jetzt als ausgeschöpft betrachten.
Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“
Daraufhin stellte LAG-Geschäftsführer Tobias Wittenzellner das Vorhaben „Unterstützung Bürgerengagement“ vor. Hier stünde es der LAG ARBERLAND als Projektträgerin offen, insgesamt 20.000 Euro - das heißt maximal 2.500 Euro pro Vorhaben - aus dem eigenen Fördertopf aufwenden, um ehrenamtliche Initiativen der Schulen und Vereinen im Landkreis Regen zu fördern. Man verständigte sich darauf, im Vorfeld ein Regelwerk zur Fördermittelverteilung zu erarbeiten.
Projekte „Skatepark Regen“ und „Bewegungsparcours Teisnach“
Da sich die Antragstellung beider Projekte verschoben hatte, legte Wittenzellner auf Mitgliederwunsch noch einmal die Vorhaben „Skatepark Regen“ und „Bewegungsparcours Teisnach“ zum Beschluss vor:
In der Kreisstadt soll bis 2018 eine Anlage für Skater geschaffen werden, die jungen Menschen neue Freizeitangebote und sportliche Betätigungsmöglichkeiten außerhalb fester Organisationsstrukturen eröffnet. Kostenpunkt: 55.000 Euro. Hier schlug Wittenzellner eine 60/40-Finanzierung aus LEADER- und städtischen Mitteln vor. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.
Anschließend kam Wittenzellner auf das Kooperationsprojekt „Bewegtes Niederbayern“ zu sprechen. Im Rahmen einer bezirksweiten gesundheitstouristischen Offensive sollen in Teisnach Bewegungsparcours - also, Freizeitangebote mit Elementen eines Trimm-Dich-Pfads und Spielplatzes - errichtet werden. Zum Teilprojekt gehören öffentlichkeitswirksame Events sowie Informations- und Fortbildungsangebote für Multiplikatoren. Von den insgesamt benötigten 40.418 Euro (70 Prozent aus LEADER-, 30 Prozent aus städtischen Mitteln) wurden 28.293 Euro beantragt und freigegeben.
rechts außen Herbert Unnasch, mittig Landrat Adam, rechts dahinter Herbert Altmann und Tobias Wittenzellner und Dr. Eberhard Pex mittig links im gestreiften Pulli
Projekt „Vernetzung der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald“
Das bereits in einer früheren Sitzung des LAG-Entscheidungsgremiums beschlossene Projekt „Vernetzung der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald“ musste erneut behandelt werden. Hier hat man zur Optimierung der internen und externen Kommunikation unter anderem die Anschaffung neuer Server und Telefonanlagen für die Mitarbeiter in den Tourist-Infos geplant. Nachdem die Stadt Zwiesel nun nicht mehr am Projekt teilnehmen möchte, muss ein neuer Beschluss gefasst werden. Dies kann laut Wittenzellner geschehen, sobald die neuen Projektkosten feststehen. Der LAG-Beirat sprach sich einstimmig für die Weiterverfolgung des Projektes aus.
Projekt „Nutzungsoptimierung des Hohenzollern Skistadions“
Als letztes Vorhaben brachte die ARBERLAND Betriebs gGmbH einen Plan zur „Nutzungsoptimierung des Hohenzollern Skistadions“ ein. Geplant hatte die Stadionbetreiberin ein Hüttendorf aus 40 Holzbauten auf dem Areal des ARBER Hohenzollern Skistadions am Großen Arbersee. Steigende Belegung der Anlage und vermehrte Großveranstaltungen würden diesen Schritt nötig machen. Der Beirat der LAG ARBERLAND beauftragt die Geschäftsführung mit der Weiterverfolgung des Projekts.
Restbudget der LAG
Nach den Projektbeschlüssen informierte Wittenzellner über das Restbudget der LAG. Hier stünden noch rund 336.906 Euro für Einzel- und 255.369 Euro für Kooperationsprojekte zur Verfügung.
Förderung für die Region
LEADER-Projekte und das LAG-Management werden durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie durch den Europäischen Landwirtschaftsfont für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert. Mit dem EU-Programm unterstützt Bayern seine ländlichen Regionen bei deren selbstbestimmter Entwicklung. Hier sind nicht allein die Gemeinden im Blick, sondern die Kooperation der einzelnen Regionen. Die lokalen Aktionsgruppen symbolisieren die Orientierung am Bürger. Kommunale, wirtschaftliche und sozial engagierte Kräfte der Region wirken zusammen. Besonderen Wert legt LEADER auch auf die land- und forstwirtschaftlichen Berufsvertretungen.