Regen. Das „Postgelände“ in der Zwieseler Straße gehört nicht mehr einer Investmentfirma aus Luxemburg, sondern einem heimischen Unternehmen. Alexander Penzkofer, Geschäftsführer der Penzkofer Bau GmbH, und Elmar Klingseis, Geschäftsführer des Kaufhauses Bauer, gründeten gemeinsam die EKAP GmbH – und die kaufte jetzt das Gelände. Für das 7300 Quadratmeter große Areal haben die beiden Regener viel vor. Sie wollen es „zugkräftig entwickeln“, komplett neu gestalten, Büros und Geschäftsflächen sowie ein Parkhaus bauen.
Das 7300 Quadratmeter große "Postgelände" an der Zwieseler Straße in Regen hat neue Eigentümer. Zwei Regener Unternehmer wollen das Gelände zugkräftig entwickeln und komplett neu gestalten.
„Wir sind in der Region verwurzelt und keine Zauderer. Auf dem Postgelände wollen wir miteinander etwas Neues, Schönes schaffen, zusätzliche, zeitgemäße Einkaufsmöglichkeiten bieten und Regen voranbringen“, machen Elmar Klingseis und Alexander Penzkofer in einer Pressemitteilung klar. Sie haben viele Ideen: „Die Fläche hat Potential, man kann den Bereich gut und vernünftig entwickeln“, sind die beiden überzeugt. Die Unternehmer sind Fachleute, wenn es ums Bauen und den Einzelhandel geht: Elmar Klingseis betreibt das größte Kaufhaus im Landkreis, Alexander Penzkofer das größte Bauunternehmen. Angedacht ist anstelle der bisherigen Gebäude ein moderner Neubau mit Platz für Büros und Geschäfte, samt direkter Anbindung ans Kaufhaus Bauer. Gut vorstellen können sich die Eigentümer einen Lebensmittelmarkt, Bistro und Systemgastronomie, einen Elektronik-Fachmarkt, eine Drogerie, einen Biomarkt, ein Geschäft für Wohnaccessoires und Geschenkartikel, einen Autozubehör-Händler, Postbank und Postschalter und weitere Branchen. Elmar Klingseis will einen Teil der Flächen für das Kaufhaus anmieten, auch ein Parkhaus mit direkten Zugängen zu allen Ebenen des neuen Gebäudes soll entstehen.
Eine fixe Planung gibt es für das Grundstück noch nicht. Der Bauausschuss wurde in nicht öffentlicher Sitzung auf Wunsch der Unternehmer gleich nach dem Notartermin von der Bürgermeisterin über den Grundstückskauf unterrichtet. Alexander Penzkofer und Elmar Klingseis informierten Ilse Oswald und Stadtbaumeister Jürgen Schreiner bereits in einem persönlichen Gespräch über die geplante Entwicklung in der Zwieseler Straße. „Alexander Penzkofer und Elmar Klingseis sind zwei Glücksfälle für die Stadt Regen und eine vielversprechende Kombination für das Großprojekt“, fand Ilse Oswald. Immer wieder wurde das Gelände in der Zwieseler Straße in den vergangenen Jahren zum Verkauf ausgeschrieben. Anfang 2016 kamen Klingseis und Penzkofer zufällig in der Mittagspause auf das Grundstück zu sprechen. Ihnen war es wichtig, dass das Postareal einen Eigentümer aus der Region bekommt. Sie taten sich zusammen, gründeten die EKAP GmbH, in der beide gleichberechtigte Gesellschafter sind und je 50 Prozent der Anteile halten. „Wir verstehen uns, die Chemie passt, außerdem ergänzen wir uns fachlich gut.“ Miteinander gaben sie ein Kaufangebot für das „Postgelände“ ab - und bekamen den Zuschlag. Die EKAP GmbH war nicht der einzige Bewerber, es gab mehrere Interessenten.
Elmar Klingseis (l.), Geschäftsführer des Kaufhauses Bauer, und Alexander Penzkofer (3.v.l.), Geschäftsführer der Penzkofer Bau GmbH, stellten die Pläne der gemeinsam gegründeten EKAP GmbH für das Regener "Postareal" Bürgermeisterin Ilse Oswald und Stadtbaumeister Jürgen Schreiner vor.
Vor einigen Tagen unterzeichneten die EKAP-Geschäftsführer beim Notar den Kaufvertrag mit dem bisherigen Grundstückseigentümer, der Lorac Investment Management aus Luxemburg auf Vermittlung des Immobilienmaklers Werner Maus aus München. Ihn und sein Büro, die Ostermeier & Maus Immobilien GbR, hatte die Luxemburger Investmentfirma mit der Abwicklung des Verkaufs beauftragt.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. „Wir haben das Grundstück mit allen Gebäuden erworben“, erklären Elmar Klingseis und Alexander Penzkofer. Größter Mieter ist die Deutsche Post, das Berufliche Fortbildungszentrum (bfz) hat Räume im Hauptgebäude, dazu kommen Kleinmieter mit Wohnungen und Garagen. Alle Mietverträge laufen unverändert weiter, im Betrieb ändert sich durch den Eigentümerwechsel vorerst nichts. Auch im geplanten Neubau würde die EKAP GmbH Mieter wie die Post gerne weiter einbinden.
Einen festen Zeitplan für die künftige Entwicklung gibt es noch nicht. „Es wird in den nächsten Wochen kein Bagger anrollen, wir wollen das Projekt beziehungsweise die Planungen aber schon zügig angehen“, sagen die Geschäftsführer der EKAP GmbH. Die ersten vorbereitenden Gespräche sollen demnächst geführt werden.
