Regionale Wirtschaft startet zuversichtlich in den Frühling

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06.05.2016
Passau

In Niederbayern laufen die Geschäfte weiter rund und der Blick in die Zukunft ist vielversprechend. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der Konjunkturumfrage der IHK Niederbayern unter den Betrieben aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Tourismus. „Die Betriebe schätzen ihre aktuelle Situation weiter so gut ein wie zu Beginn des Jahres“, erläutert IHK-Präsident Thomas Leebmann die Umfrageergebnisse. „Jeder Zweite beurteilt die Lage als gut, unzufrieden ist nur ein kleiner Teil der Befragten von unter fünf Prozent.“ Als Gründe für die gute Binnenkonjunktur nennt Leebmann die ungebrochene Konsumlaune der Verbrauer und die gute Lage am Arbeitsmarkt. Auch die staatlichen Ausgaben für Unterbringung und Integration der Flüchtlinge seien ein Treiber der Binnenkonjunktur. Von Seiten der Außenwirtschaft kommen Leebmann zufolge hingegen bremsende Einflüsse: Während durch das anhaltende Ölpreistief die privaten Haushalte mehr Geld zur Verfügung haben, werden erdölexportierende Länder geschwächt, was sich in den Auftragsbüchern der exportorientierten niederbayerischen Unternehmen widerspiegelt. Dies ist auch ein Grund für die aktuell kurze Verschnaufpause in der Industrie, die das Tempo etwas verlangsamt hat.

In den kommenden Monaten dürfte der Umfrage zufolge die Wirtschaft einen Zahn zulegen. 26 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, nicht einmal jeder Zehnte mit einer Verschlechterung. Neben der Inlandsnachfrage soll nach Einschätzung der Betriebe auch das Ausland wieder stärker anziehen, wobei aus Europa und Nordamerika die wichtigsten Impulse kommen werden. Lediglich die Einzelhändler und das Kreditgewerbe sind wenig optimistisch gestimmt. „Der Niedrigzins, ein verändertes Kundenverhalten und anwachsende Regulierungen und Meldepflichten belasten das Bankengewerbe“, meint dazu Leebmann. Auf der anderen Seite erleichtert die Zinssituation die Finanzierung, und so schlägt sich der weitgehende Optimismus bei den Investitionen nieder – diese bleiben weiter auf hohem Niveau. Ein Drittel der Befragten will mehr investieren. Nur 13 Prozent sehen sich gezwungen, weniger Geld in Anlagen und Gebäude zu stecken.

Der Arbeitsmarkt in Niederbayern bleibt geprägt durch Beschäftigungswachstum und niedrige Arbeitslosigkeit. „Es gibt aber keinen Grund, sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen“, sagt Leebmann. Er fordert daher Anpassungen beim Mindestlohn: die Abschaffung der Arbeitgeberhaftung, vereinfachte Aufzeichnungspflichten bei der Arbeitszeit und eine Anhebung der Altersgrenze von 18 auf 25 Jahre. „Wenn junge Menschen ab 18 den Mindestlohn erhalten, wird für sie ein einfacher Aushilfsjob attraktiver als eine solide Berufsausbildung – das ist kein nachhaltiger Ansatz.“ Mit Blick auf die demografische Entwicklung führe zudem kein Weg an der Rente mit 67 vorbei.

Der ausführliche Konjunkturbericht mit detaillierten Auswertungen nach Branchen ist im Internet verfügbar unter: www.ihk-niederbayern.de/konjunktur 


- AB


IHK für Niederbayern in PassauPassau

Quellenangaben

IHK

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